Die Kuppa des Pokals hat die Form einer Blüte und ist mit eingravierten Tulpenblüten verziert. Tulpenpokale stellen eine innovative Neuerung in der deutschen und niederländischen Goldschmiedekunst Mitte des 17. Jahrhunderts dar. Vorausgegangen war die "Tulpenmanie". In den Niederlanden entwickelte sich nach der Einführung dieser Pflanze in Europa am Ende des 16. Jahrhunderts ein lebhafter, dann nahezu hysterischer Tulpenhandel. Dieser Markt brach 1637 spektakulär zusammen. Die "Tulpenmanie" gilt als erste Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte.
Besonders auffallend ist der auf dem aufgewölbten Fuß folgende schlanke Schaft mit Zierblattwerk. Der Fuß und die eingeschnürte Kuppa mit getriebenen Barockblumen und Akanthus spiegeln den floralen Aufbau des Kelches.
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