museum-digitalrheinland
STRG + Y
de
Deutsches Röntgen-Museum Entdeckung der X-Strahlen (1895-1902)

Entdeckung der X-Strahlen (1895-1902)

Sammlung von Dokumenten zur Entdeckung der X-Strahlen und dem Echo, die diese in der Welt hervorrief.

[ 128 Objekte ]

Enrico Salvioni an W. C. Röntgen (02.01.1896)

Professor Enrico Salvioni aus Perugia schickt Wilhelm Conrad Röntgen lebhaftesten Dank ("con i piu vivi ringraziamenti") auf seiner Visitenkarte. Zu dieser Zeit war Salvioni Professor für experimentelle Physik an der Universität Perugia und publizierte schon 1896 intensiv zu den X-Strahlen. Er erfand das tragbare Kryptoskop im Februar des gleichen Jahres. Wahrscheinlich war er einer der Empfänger der ersten Veröffentlichung Röntgens und des dazugehörigen Bildersatzes.

Bernhard Minnigerode an W. C. Röntgen (04.01.1896)

Postkarte des Mathematikprofessors Bernhard Minnigerode aus Greifswald an Wilhelm Conrad Röntgen. Er bedankt sich für eine interessante Zusendung (wohl die erste Veröffentlichung zur Entdeckung der X-Strahlen) und wünscht Röntgen für das neue Jahr alles Gute. Röntgen und Minnigerode kannten sich aus ihrem gemeinsamen Ferienort Pontresina.

Bertha Röntgen an Charlotte Baur (12.12.1895)

Brief von Bertha Röntgen an ihre Freundin Charlotte Baur in München über einen Todesfall im Verwandtenkreis (wohl ein Vetter und seine Frau), Vorbereitungen für Weihnachten und ein Besuch in Frankfurt zum Einkaufen von Geschenken, traurige Familienangelegenheiten der Baurs (ohne Details), Zuhörerinnen von Lotte Baurs Kurs an der Universität, Rückbesinnung Lotte Baurs auf die Malerei, hohes Arbeitspensums Wilhelm Conrad Röntgens und Freude über das neu gefundene Arbeitsgebiet (X-Strahlen).

Marion & Co. an W. C. Röntgen (06.01.1896)

Brief der Firma "Marion & Co." in London an Wilhelm Conrad Röntgen über ein Angebot zur kommerziellen Verwertung der X-Strahlen und der Vertretung in Großbritannien, Indien und den Kolonien. Enthalten ist ein Hinweis auf die Publikation eines Artikels zu Röntgens Entdeckung im "Daily Chronicle" am 06.01.1896 und als Referenz die Firma Voigtländer & Sohn, deren Vertretung in Großbritannien die Firma Marion & Co. übernommen hat.

Abraham Strauss-Collin an W. C. Röntgen (07.01.1896)

Brief des in London und Frankfurt am Main tätigen Finanziers und Patentanwalts Abraham Strauss-Collin an Wilhelm Conrad Röntgen über ein Angebot zur Veranstaltung von Vorträgen zu den X-Strahlen im Namen von Röntgen in Großbritannien. Er bittet um einen Besuchstermin bei Röntgen in Würzburg und von ihm für Vorträge instruiert zu werden.

Wilhelm von Bezold an W. C. Röntgen (07.01.1896)

Brief des Leiters des Königlich Preussischen Meteorologischen Instituts Berlin, Wilhelm von Bezold, an Wilhelm Conrad Röntgen mit der Bitte um Fotografien für die Kaiserin Friedrich (Witwe des Kaisers Friedrich III.). Diese hatte im Gespräch mit Anna von Helmholtz über die Entdeckung der X-Strahlen durch Röntgen erfahren.

Richard Bong an W. C. Röntgen (09.01.1896)

Brief des Berliner Verlegers Richard Bong an Wilhelm Conrad Röntgen über die Möglichkeit, einen Aufsatz Röntgens in seinen Zeitschriften zu publizieren und so die Erfindung auch in Frankreich, Großbritannien und weiteren Staaten bekannt zu machen. Bong bezieht sich auf den Artikel "Photographie unsichtbarer Körper" im Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe vom 08.01.1896). Enthält auch den Text eines vorab geschickten Telegramms zum gleichen Thema (Datum unbekannt).

Carl Steinert an W. C. Röntgen (09.01.1896)

Brief Carl Steinerts aus Wien an Wilhelm Conrad Röntgen über die baldige Eröffnung einer Verlagsbuchhandlung mit Schwerpunkt auf Publikationen aus den Bereichen Chemie, Physik und Technologie. Steinert möchte eine Monographie von Röntgen verlegen, da er im Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe vom 08.01.1896) von der "Photographie unsichtbarer Gegenstände" (richtig: "Photographie unsichtbarer Körper") gelesen hat. Als Referenz gibt er ein demnächst erscheinendes Werk über die mikroskopische Untersuchung eines Stoffes von einem namhaften Autor (nicht genannt) in seinem Verlag an.

Emil Christiansen an W. C. Röntgen (09.01.1896)

Brief Emil Christiansens, M.D. an Wilhelm Conrad Röntgen über eine Patentierung seiner Entdeckung in den Vereinigten Staaten gegen eine Gewinnbeteiligung von 75% für die Firma "Christiansen & Burns" für die Dauer des Patentes. Die in Leavenworth (Kansas/USA) ansässige Firma fertigt und verkauft patentierte Schlittenfahrräder.

John Baynes an W. C. Röntgen (09.01.1896)

Brief des amerikanischen Erfinders John Baynes an Wilhelm Conrad Röntgen über Einsatzmöglichkeiten der X-Strahlen, die Tragbarkeit der Apparatur und die Möglichkeit Geräte zur Erzeugung der Strahlen zu erwerben.

William Thomson, 1st Baron Kelvin an W. C. Röntgen (06.01.1896)

Brief des britischen Physikers Williams Thomson, 1st Baron Kelvin (kurz: Lord Kelvin) an Wilhelm Conrad Röntgen über den Eingang seiner Vorläufigen Mitteilung über die Entdeckung der X-Strahlen und 9 begleitende Fotografien. William Thomson, 1. Baron Kelvin, gehörte zu dem Kreis derjenigen Physiker, die Röntgens Erstveröffentlichung mit neun beigelegten Bildern im Januar 1896 erhielt. Kelvin war Professor für theoretische Physik in Glasgow und forschte hauptsächlich auf den Gebieten der Elektrizitätslehre und der Thermodynamik. In seiner Arbeit zur Thermodynamik auf Basis der Carnotschen Wärmetheorie führte er unter anderem die später nach ihm benannte absolute Temperaturskala ein. Deren Einheit Kelvin ist in ihrer heutigen Form die seit 1968 gesetzlich festgelegte SI-Einheit der Temperatur.

William Thomson, 1st Baron Kelvin an W. C. Röntgen (17.01.1896)

Brief des britischen Physikers Williams Thomson, 1st Baron Kelvin (kurz: Lord Kelvin) an Wilhelm Conrad Röntgen mit Glückwünschen zu der Entdeckung der X-Strahlen und einer Entschuldigung nicht sofort Zeit für die Lektüre der Vorläufigen Mitteilung über die Entdeckung der X-Strahlen gehabt zu haben. William Thomson, 1. Baron Kelvin, gehörte zu dem Kreis derjenigen Physiker, die Röntgens Erstveröffentlichung mit neun beigelegten Bildern im Januar 1896 erhielt. Kelvin war Professor für theoretische Physik in Glasgow und forschte hauptsächlich auf den Gebieten der Elektrizitätslehre und der Thermodynamik. In seiner Arbeit zur Thermodynamik auf Basis der Carnotschen Wärmetheorie führte er unter anderem die später nach ihm benannte absolute Temperaturskala ein. Deren Einheit Kelvin ist in ihrer heutigen Form die seit 1968 gesetzlich festgelegte SI-Einheit der Temperatur.

W. C. Röntgen: Ueber eine neue Art von Strahlen (Vorläufige Mitteilung), 1....

Erste Auflage der Sonderdrucks der Veröffentlichung "W. C. Röntgen: Ueber eine neue Art von Strahlen (Vorläufige Mitteilung)", gedruckt im Verlag der Stahel'schen k. Hof- u. Universitäts-Buch- u. Kunsthandlung in Würzburg. Erschienen Ende Dezember 1895 als Sonderdruck aus den Sitzungsberichten der Würzburger Physikalisch-Medicinischen Gesellschaft.

Emil Warburg an W. C. Röntgen (03.01.1896)

Brief des Physikers Emil Warburg an Wilhelm Conrad Röntgen über den Eingang seiner Vorläufigen Mitteilung über die Entdeckung der X-Strahlen und die begleitenden Fotografien. Er berichtet, dass er diese am 04.01. anläßlich der 50-Jahrfeier der Stiftung der Physikalischen Gesellschaft in Berlin vorzeigen möchte. Röntgen wurde Nachfolger von Emil Warburg auf dem Extraordinariat für theoretische Physik an der Universität Straßburg. Warburg gehörte später zu den Physikern, die von Röntgen einen Sonderdruck der Erstveröffentlichung in persönlicher Post erhalten hatten. Warburg stellte den Sonderdruck und die neun Bilder anlässlich der 50-Jahrfeier der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Berlin am 4. Januar 1896 aus. Warburg war ebenso wie Röntgen auch Schüler von August Kundt. Mit nur 29 Jahren übernahm er das Ordinariat für Physik an der Universität Freiburg. Nach dem frühen Tod von August Kundt erhielt er 1894 einen Ruf nach Berlin. Dort wurde er ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und Vorsitzender der Physikalischen Gesellschaft.

Ludwig Zehnder an W. C. Röntgen (08.01.1896)

Brief von Professor Ludwig Zehnder an Wilhelm Conrad Röntgen. Der in Freiburg im Breisgau arbeitende Zehnder ist gerade von einer Reise in die Schweiz zurückgekehrt und findet Röntgens Veröffentlichung zu den X-Strahlen und die dazugehörigen Bilder. Er gratuliert ihm und seiner Frau zu der wichtigen Entdeckung und nimmt Bezug auf den abgelehnten Ruf von Röntgen nach Freiburg im Jahr zuvor. Ludwig Zehnder gehörte zum engeren Freundeskreis der Familie Röntgen. Während eines Urlaubs in der Schweiz lernte er Röntgen und dessen Frau kennen. Aufgrund seiner fehlenden Matura konnte Zehnder nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, bei Hermann Helmholtz promovieren. Röntgen, der selbst kein Abitur hatte, war in dieser Hinsicht aufgeschlossener. Zehnder promovierte und wurde Assistent Röntgens. Nach seiner durch Röntgen vermittelten Habilitation für Physik in Basel wurde er außerordentlicher Professor in Freiburg. Hier nahm er bereits im Mai 1896 zusammengesetzte Röntgenaufnahmen des ganzen menschlichen Körpers auf.

Georg von Langsdorff an W. C. Röntgen (08.01.1896)

Brief des ehemaligen Zahnarztes und Spiritisten Georg von Langsdorff in Freiburg an Wilhelm Conrad Röntgen. Er hat im Feuilleton der Frankfurter Zeitung über die "sensationelle" Entdeckung der X-Strahlen gelesen, zweifelt aber an der Berichterstattung. Daher bittet er Röntgen um Rückbestätigung.

Rudolf Krügener an W. C. Röntgen (09.01.1896)

Brief des Frankfurter Unternehmers Dr. Rudolf Krügener an Wilhelm Conrad Röntgen. Krügener ist Inhaber einer Fabrik für Fotoapparate. Er möchte die Experimente mit X-Strahlen nachstellen und einen Apparat für die medizinische Anwendung bauen. Angehängt ist ein Fragenkatalog zu den von Röntgen benutzten Crook'schen Röhren und Funkeninduktoren sowie zur Versuchsanordnung.

Friedrich Kohlrausch an W. C. Röntgen (13.01.1896)

Brief des Physikers Friedrich Kohlrausch in Berlin-Charlottenburg an Wilhelm Conrad Röntgen mit Glückwünschen zur Verleihung des preußischen Kronenordens. Er bedauert, dass er diese nicht mündlich überbringen konnte und berichtet über die Reaktion seiner Frau auf die Entdeckung der X-Strahlen. Friedrich Wilhelm Georg Kohlrausch gehörte zu den bedeutendsten Physikern des 19. Jahrhunderts. Kohlrausch war Professor für Physik an den Universitäten Göttingen, Zürich, Darmstadt, Würzburg und Straßburg. In Würzburg wurde Röntgen sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Physik. Kohlrausch war Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin und – als Nachfolger von Hermann von Helmholtz – Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (PTR) in Charlottenburg.

W. C. Röntgen an Friedrich Kohlrausch (15.01.1896)

Entwurf eines Antwortschreibens Wilhelm Conrad Röntgens an den Physiker Friedrich Kohlrausch in Berlin-Charlottenburg über die Reaktion der Fachwelt und der Presse auf die Entdeckung der X-Strahlen. Enthält auch Angaben zu den von Röntgen benutzten Geräten (Rühmkorff-Funkeninduktor, Hittorf'sche Röhre der Firma Müller-Unkel, Braunschweig, Leuchtschirm der Firma Steeg & Reuter und Quecksilber-Vakuumpumpe) und einen Hinweis auf den einzigen Empfänger der ersten Fotografien mit X-Strahlen in Deutschland (Emil Warburg). Friedrich Wilhelm Georg Kohlrausch gehörte zu den bedeutendsten Physikern des 19. Jahrhunderts. Kohlrausch war Professor für Physik an den Universitäten Göttingen, Zürich, Darmstadt, Würzburg und Straßburg. In Würzburg wurde Röntgen sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Physik. Kohlrausch war Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin und – als Nachfolger von Hermann von Helmholtz – Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (PTR) in Charlottenburg.

Versuch: Röntgenaufnahme einer Hand (21.05.1896)

Bild eins einer Serie von drei Röntgenaufnahmen einer Hand (zwei verschiedene Hände). Aufgenommene Hand: Hand 1, links (W.C. Röntgen). Die Bilder dokumentieren die verschiedene Durchdringungskraft der X-Strahlen in Abhängigkeit der "Härte" der zu ihrer Erzeugung benutzen Röhren. Röntgen schreibt dazu in "Weitere Beobachtungen über die Eigenschaften der X-Strahlen" vom März 1897: 7. Die in den §§ 4, 5 und 6 mitgetheilten Versuche beziehen sich auf die Veränderungen, welche die von einer Entladungsröhre ausgehenden X-Strahlen beim Durchgang durch verschiedene Körper erleiden. Es soll nun nachgewiesen werden, dass ein und derselbe Körper bei gleicher durchstrahlter Dicke verschieden durchlässig sein kann für Strahlen, die von verschiedenen Röhren emittirt werden. [...] Das verschiedene Verhalten der in verschieden harten Röhren erzeugten Strahlen macht sich selbstverständlich auch in den bekannten Schattenbildern von Händen u. s. w. bemerkbar. Mit einer sehr weichen Röhre erhält man dunkle Bilder, in denen die Knochen wenig hervortreten; bei Anwendung einer härteren Röhre sind die Knochen sehr deutlich und in allen Details sichtbar, die Weichtheile dagegen schwach, und mit einer sehr harten Röhre erhält man auch von den Knochen nur schwache Schatten. Aus dem Gesagten geht hervor, dass die Wahl der zu benutzenden Röhre sich nach der Beschaffenheit des abzubildenden Gegenstandes richten muss.

Versuch: Durchleuchtung einer menschlichen Hand (22.12.1895)

Aufnahme eines Versuchs zur Durchleuchtung verschiedener Gegenstände, hier einer menschlichen Hand mit Ringen. Aufgenommene Hand: Hand 2, links (Anna Bertha Röntgen). Röntgen schreibt dazu in "Ueber eine neue Art von Strahlen (Vorläufige Mittheilung)" vom Dezember 1895: 2. Das an dieser Erscheinung zunächst Auffallende ist, dass durch die schwarze Cartonhülse, welche keine sichtbaren oder ultravioletten Strahlen des Sonnen- oder des elektrischen Bogenlichtes durchlässt, ein Agens hindurchgeht, das im Stande ist, lebhafte Fluorescenz zu erzeugen, und man wird deshalb wohl zuerst untersuchen, ob auch andere Körper diese Eigenschaft besitzen. Man findet bald, dass alle Körper für dasselbe durchlässig sind, aber in sehr verschiedenem Grade. Einige Beispiele führe ich an. Papier ist sehr durchlässig: hinter einem eingebundenen Buch von ca. 1000 Seiten sah ich den Fluorescenzschirm noch deutlich leuchten; die Druckerschwärze bietet kein merkliches Hinderniss. Ebenso zeigte sich Fluorescenz hinter einem doppelten Whistspiel; eine einzelne Karte zwischen Apparat und Schirm gehalten macht sich dem Auge fast gar nicht bemerkbar. – Auch ein einfaches Blatt Stanniol ist kaum wahrzunehmen; erst nachdem mehrere Lagen über einander gelegt sind, sieht man ihren Schatten deutlich auf dem Schirm. – Dicke Holzblöcke sind noch durchlässig; zwei bis drei cm dicke Bretter aus Tannenholz absorbiren nur sehr wenig. – Eine ca. 15 mm dicke Aluminiumschicht schwächte die Wirkung recht beträchtlich, war aber nicht im Stande, die Fluorescenz ganz zum Verschwinden zu bringen. – Mehrere cm dicke Hartgummischeiben lassen noch Strahlen hindurch. – Glasplatten gleicher Dicke verhalten sich verschieden, je nachdem sie bleihaltig sind (Flintglas) oder nicht; erstere sind viel weniger durchlässig als letztere. – Hält man die Hand zwischen den Entladungsapparat und den Schirm, so sieht man die dunkleren Schatten der Handknochen in dem nur wenig dunklen Schattenbild der Hand. und weiter: 14. Die Berechtigung, für das von der Wand des Entladungsapparates ausgehende Agens den Namen „Strahlen“ zu verwenden, leite ich zum Theil von der ganz regelmässigen Schattenbildung her, die sich zeigt, wenn man zwischen den Apparat und den fluorescirenden Schirm (oder die photographische Platte) mehr oder weniger durchlässige Körper bringt. Viele derartige Schattenbilder, deren Erzeugung mitunter einen ganz besonderen Reiz bietet, habe ich beobachtet und theilweise auch photographisch aufgenommen; so besitze ich z. B. Photographien von den Schatten der Profile einer Thüre, welche die Zimmer trennt, in welchen einerseits der Entladungsapparat, andererseits die photographische Platte aufgestellt waren; von den Schatten der Handknochen; von dem Schatten eines auf einer Holzspule versteckt aufgewickelten Drahtes; eines in einem Kästchen eingeschlossenen Gewichtssatzes; einer Bussole, bei welcher die Magnetnadel ganz von Metall eingeschlossen ist; eines Metallstückes, dessen Inhomogenität durch die X-Strahlen bemerkbar wird; etc. Positiv 89008 p stammt aus dem Besitz von Röntgens ehemaligem Assistenten Prof. Ludwig Zehnder, dem Röntgen einen Satz der frühesten Aufnahmen mit X-Strahlen nach Freiburg/Breisgau sandte.

Versuch: Röntgenaufnahme einer Hand (21.05.1896)

Bild zwei einer Serie von drei Röntgenaufnahmen einer Hand (zwei verschiedene Hände). Aufgenommene Hand: Hand 1, links (W.C. Röntgen). Die Bilder dokumentieren die verschiedene Durchdringungskraft der X-Strahlen in Abhängigkeit der "Härte" der zu ihrer Erzeugung benutzen Röhren. Röntgen schreibt dazu in "Weitere Beobachtungen über die Eigenschaften der X-Strahlen" vom März 1897: 7. Die in den §§ 4, 5 und 6 mitgetheilten Versuche beziehen sich auf die Veränderungen, welche die von einer Entladungsröhre ausgehenden X-Strahlen beim Durchgang durch verschiedene Körper erleiden. Es soll nun nachgewiesen werden, dass ein und derselbe Körper bei gleicher durchstrahlter Dicke verschieden durchlässig sein kann für Strahlen, die von verschiedenen Röhren emittirt werden. [...] Das verschiedene Verhalten der in verschieden harten Röhren erzeugten Strahlen macht sich selbstverständlich auch in den bekannten Schattenbildern von Händen u. s. w. bemerkbar. Mit einer sehr weichen Röhre erhält man dunkle Bilder, in denen die Knochen wenig hervortreten; bei Anwendung einer härteren Röhre sind die Knochen sehr deutlich und in allen Details sichtbar, die Weichtheile dagegen schwach, und mit einer sehr harten Röhre erhält man auch von den Knochen nur schwache Schatten. Aus dem Gesagten geht hervor, dass die Wahl der zu benutzenden Röhre sich nach der Beschaffenheit des abzubildenden Gegenstandes richten muss.

Versuch: Röntgenaufnahme einer Hand (21.05.1896)

Bild drei einer Serie von drei Röntgenaufnahmen einer Hand (zwei verschiedene Hände). Aufgenommene Hand: Hand 1, links (W.C. Röntgen). Die Bilder dokumentieren die verschiedene Durchdringungskraft der X-Strahlen in Abhängigkeit der "Härte" der zu ihrer Erzeugung benutzen Röhren. Röntgen schreibt dazu in "Weitere Beobachtungen über die Eigenschaften der X-Strahlen" vom März 1897: 7. Die in den §§ 4, 5 und 6 mitgetheilten Versuche beziehen sich auf die Veränderungen, welche die von einer Entladungsröhre ausgehenden X-Strahlen beim Durchgang durch verschiedene Körper erleiden. Es soll nun nachgewiesen werden, dass ein und derselbe Körper bei gleicher durchstrahlter Dicke verschieden durchlässig sein kann für Strahlen, die von verschiedenen Röhren emittirt werden. [...] Das verschiedene Verhalten der in verschieden harten Röhren erzeugten Strahlen macht sich selbstverständlich auch in den bekannten Schattenbildern von Händen u. s. w. bemerkbar. Mit einer sehr weichen Röhre erhält man dunkle Bilder, in denen die Knochen wenig hervortreten; bei Anwendung einer härteren Röhre sind die Knochen sehr deutlich und in allen Details sichtbar, die Weichtheile dagegen schwach, und mit einer sehr harten Röhre erhält man auch von den Knochen nur schwache Schatten. Aus dem Gesagten geht hervor, dass die Wahl der zu benutzenden Röhre sich nach der Beschaffenheit des abzubildenden Gegenstandes richten muss.

Versuch: Röntgenaufnahme von zwei Fingern mit Werkstück (05.06.1896)

Röntgenaufnahme von zwei Fingern die ein Werkstück halten. Aufgenommene Hand: Hand 1, rechts (W.C. Röntgen). Das Bild dokumentiert die verschiedene Durchdringungskraft der X-Strahlen in Abhängigkeit der Materialien Fleisch, Knochen und Metall.

[Stand der Information: ]