Der heilige Hieronymus (347 - 420) gehört mit Ambrosius von Mailand (339 - 397), Augustinus von Hippo (354 - 430) und Gregor dem Großen (540 - 604) zu den vier sogenannten großen Kirchenvätern der Spätantike. Er ist Verfasser der „Vugalta“, der bis ins 20. Jahrhundert maßgeblichen lateinischen Bibelübersetzung der katholischen Kirche.
Der Heilige wurde in der Kunst vielfach abgebildet. Albrecht Dürers (1471 - 1528) „Der heilige Hieronymus im Gehäus“ aus dem Jahr 1514 zählt wegen seiner Perfektion in der Ausführung neben der „Melancholia“ und „Ritter, Tod und Teufel“ zu seinen drei sogenannten Meisterstichen. Dieses Gemälde der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts eines unbekannten Künstlers aus dem niederländischen Kulturraum nimmt viele Attribute aus Dürers Stich auf. Vor allem solche, die auf den Tod und die Vergänglichkeit des Menschen verweisen, zum Beispiel die Sanduhr, die Offenbarung des Johannes (Apokalypse) oder der Totenschädel. Es ist aber keine genaue Kopie des Dürer-Stichs. Es ist auch keine Vorlage des Rheydter Bildes bekannt und man vermutet daher, dass es sich um eine Kompilation aus verschiedenen Hieronymus-Darstellungen handelt. Eine Kopie des Dürer-Stichs findet sich in der Ausstellung im Schloss Rheydt im Galeriebild von Johann Michael Bretschneider eingearbeitet.
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