Auch auf dem gesellschaftlichen Parkett sollte sich ein adeliger Herr sicher bewegen können. Dem komplexen politisch-staatlichem Beziehungsgeflecht entsprach eine ebenso reglementierte höfische Kultur und Etikette. Musik und Tanz gehörten dazu. Arnold Christoph von Bylandt (1680 - 1730) beispielsweise erlernet ein Musikinstrument (Blockflöte) und erhielt während seiner Kavalierstour neben Reit-, Fecht und Sprach- auch Tanzunterricht.
Diese Tanzmeistergeige stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Im Gegensatz zu heutigen Violinen verfügten die Instrumente in jener Zeit nicht über Kinnhalter und Schulterstützen. Das Instrument lag direkt auf Schlüsselbein, Schulter, oberhalb der Brust oder in der Armbeuge. Diese Taschen- oder Tanzmeistergeige besitzt einen nur sehr kleinen Resonanzkörper. Sie konnte daher vom Tanzlehrer in der Armbeuge gespielt werden, während er gleichzeitig die Schritte vorführte.
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