Der Horizontalrapport wird oben und unten von glatten Bordüren eingefasst. An den Seitenrändern befindet sich im oberen Viertel jeweils ein kleiner Knauf, an dem die Schmuckelemente befestigt sind: ein bogenförmig herabhängender Feston mit Früchten sowie Bänder. Diese sind an der Befestigung zu einer Schleife gebunden und nehmen nach unten und zur Mitte hin als fliegende Bänder Stellen ein, die zwischen den Festons frei bleiben. Festons solcher Art werden als Fruchtgirlanden oder Fruchtgehänge bezeichnet. In diesem Fall lässt die Form der Früchte und der Laubblätter die Vermutung zu, dass die Quitte als Vorbild genommen wurde.
Die Form des Festons in Kombination mit den Bändern entspricht vollkommen der Art, in der diese Ornamente im Bukranion verwendet werden, also in einem Architektur-Fries, in dem Schädel von Rindern dargestellt sind, ursprünglich auf dem Thema Opfertiere basierend. Bukranien wurden an hellenistischen und römischen Altären und im Gesims von Gebäuden verwendet. Im Fries wechseln dann die Tierschädel mit den Festons als formale Verbindung ab. (Man könnte meinen, es gäbe eine zweite Fliese mit einer Darstellung eines Rinderschädels.)
Farbvariante zu F 490 und F 606.
Die Herstellerzuschreibung anhand der Rückseitenprägung ist fraglich. Mangels eines weiteren Hinweises kommen außer der Düsseldorfer Tonwarenfabrik auch Utzschneider Saargemünd und die Bendorfer Wandplattenfabrik in Frage. Die Rückseite der Farbvariante F 606 ist Düsseldorf zuzuschreiben.
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