Der Pädagoge Johann Bernhard Basedow (1724-1790) veröffentlichte 1774 sein vierbändiges "Elementarwerk", das Textinformationen mit hundert Kupferstichen illustrierte. Während der folgenden Jahrhunderte etablierten sich visuelle Hilfsmittel zur Veranschaulichung des Lehrstoffs.
Das vorliegende Exemplar gehört zu der Reihe 2a der „Anschauungsbilder für den heimatkundlichen Gesamtunterricht“ und trägt den Titel: "Als Hans einmal krank war. Vom Krankenhaus“. Herausgegeben wurde die Serie von den Pädagogen Peter Paulig und Herrmann Kuhlbusch und erschien im Stuttgarter Drei Brunnen Verlag. Zur Anwendung im Unterricht kam es an der Grundschule Sundern in Gütersloh, deren Stempel auf dem Deckblatt zu finden ist.
Die Zeichnungen von J. Lünemann sind im Stil von Kinderbuchillustrationen gehalten.
Figuren und Gegenstände sind klar umrissen und flächig koloriert. Die Ähnlichkeit zur Bildgestaltung von Ausmalbüchern ist vermutlich beabsichtigt. Auch die Darstellung von Perspektive ist flächig und stark vereinfacht. Jedes für den Fortgang der Geschichte wichtige Detail grenzt sich klar vom Hintergrund ab und ist damit leicht erfassbar. Gegliedert wird die Erzählung pro Blatt in je zwei übereinander angeordnete Bilder. Wir sehen die besorgte Mutter am Krankenbett des kleinen Hans, die das Fieberthermometer prüfend betrachtet. Parallel dazu verlässt der Arzt Dr. Kolb seine Praxis und macht sich auf den Weg. Auf die Visite folgt die Einlieferung ins Krankenhaus mit dem Rettungstransportwagen und die Anmeldung durch die Mutter, die einen gepackten Koffer mit sich führt.
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