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Heimatmuseum Sindorf Kleindenkmäler [SK_00004_SB_53309]
Kleindenkmäler | Bildstock | Herrenstraße 68 (Heimatmuseum Sindorf CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Heimatmuseum Sindorf (CC BY-NC-SA)
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Kleindenkmäler | Bildstock | Herrenstraße 70

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Beschreibung

Kleindenkmäler | Bildstock | Herrenstraße 70

Ein Bildstock wird auch als Heiligenhäuschen bezeichnet und ist ein religiöses Kleinbauwerk zum Schutz einer darin aufgestellten Heiligenfigur, hier der heilige Antonius von Padua.

Früher führte ein Weg vom Vorplatz diagonal bis zur Feuerwehr. Deshalb wurde der Bildstock mit der Vorderseite zum Platz gebaut und nicht parallel zur heutigen Herrenstraße. Im unteren Bereich des Bildstocks befindet sich die Beschriftung „1824 wurde der Bildstock von den Eheleuten Peter Fuß und Adelheid Roeben erbaut“. Im Giebel sind drei Symbole dargestellt: Kreuz (Glaube), Anker (Hoffnung) und Herz (Liebe). Das Eisentürchen ist laut Beschriftung aus dem Jahre 1719. Die Herkunft des Türchens ist unbekannt. Vielleicht hat hier vor 1824 schon ein anderer Bildstock gestanden. Im oberen Bereich des Eisentürchen befindet sich die Inschrift INRI (= Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum – „Jesus von Nazaret, König der Juden“). Im unteren Bereich sind die Buchstaben R, A und F dargestellt, vielleicht die Initialen von Adelheid Roeben und Peter Fuß sowie die Jahreszahl 1719. Darunter befinden sich die Buchstaben IHS. IHS leitet sich von den ersten drei Buchstaben des Namens Jesu in griechischen Großbuchstaben Ι Η Σ Ο Υ Σ ab, wobei das Sigma (Σ) durch ein lateinisches S ersetzt ist.

Die Sindorferin Agnes Muckes, die im alten Haus Herrenstraße 70 wohnte, hatte sich immer um den Bildstock gekümmert. Sie legte Blumen in den Bildstock und zündete regelmäßig Kerzen an. Über lange Jahre hinweg gestaltete sie regelmäßig einen prächtigen Fronleichnam-Segensaltar, wenn das Allerheiligste in der jährlichen feierlichen Prozession durch die Straßen von Sindorf und Sehnrath getragen wurde. Diese Aufgabe wurde lange Zeit von Bert Jansen, Großneffe von Frau Muckes, seiner Familie und Bekannten übernommen und die Statio zu Fronleichnam dort hergerichtet.

Die ursprüngliche Skulptur des hl. Antonius wurde Anfang der 1990er Jahre gestohlen. Es ist nicht überliefert, ob diese Skulptur wertvoll war. Agnes Muckes war darüber sehr entsetzt und traurig. Sie wollte eine neue Antonius-Figur beschaffen. Unterstützt von ihrer langjährigen Freundin Franziska Maubach hatten sie sich dazu entschlossen, ihre Spielekasse dafür einzusetzen. Die beiden Damen spielten seit vielen Jahr regelmäßig Gesellschaftsspiele und für jedes verlorene Spiel wurden 10 Pfennig in die Spielekasse eingezahlt. So haben die beiden es in die Tat umgesetzt, dass in den alten Bildstock wieder ein neuer Hl. Antonius „eingezogen“ ist. In dieser Zeit sind vermutlich auch die beiden Engelchen angeschafft worden. Die Engelchen wurden von Trude Franzen ca. 2008 neu angemalt und dadurch restauriert.

Nach Agnes Muckes kümmerten sich Elisabeth Trump und Sofie Spohr jahrelang um den Bildstock. Heute bewahren Bert Jansen, mit Unterstützung der Nachbarin Marion Froitzheim diese Tradition, die auch regelmäßig Kerzen anzünden. Auf Initiative von Bert Jansen wurde der Bildstock 2018 über die Untere Denkmalbehörde der Stadt Kerpen neu gestrichen.

[Quelle: Bert Jansen]

Material/Technik

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