Die Urethrotomie oder auch Harnröhrenschlitzung ist ein Verfahren zur Behandlung von Harnröhrenverengungen.
Die Medizin vergangener Jahrhunderte stand vor dem Problem, wie man mit einer scharfe Klinge innerhalb der Harnröhre operieren kann, ohne schon beim Einführen unerwünschte Verletzungen zu erzeugen. Am Instrument der Sammlung zeigt sich die im 18. Jahrhundert angewandte Lösung: die wie ein dünner Schnabel geformte Spitze war der Länge nach geschlitzt. In dem Schlitz war die dünne gebogene Klinge komplett versenkt und konnte gefahrlos bis zur problematischen Stelle in die Harnröhre eingeführt werden. Ein Daumendruck auf die Feder über dem Griff schob die Klingenspitze exakt an der Stelle hervor, wo sie auch zur Anwendung kommen sollte. Beim Herausziehen wurde die Feder losgelassen und die Klinge verschwand wieder im Instrument. Das Instrument besteht aus unlegiertem Stahl.
Der kurze, mit zwei Fingern zu fassende Griff ist eine Flacherlkonstruktion mit aufgenieteten Griffschalen aus Elfenbein.
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