In Meyers Konversationslexikon von 1885 wird das Gorgeret folgendermaßen erklärt: "Leitrinne, Leitsonde, ein halbcylinderförmiges Instrument, welches dazu dient, einem andern in eine tief liegende Höhle einzuführenden Instrument den Weg zu bahnen. Es findet vorzüglich bei der Fisteloperation und beim Steinschnitt seine Anwendung."
Im geschlossenen Zustand bildet das Werkzeug eine konische Rinne ohne scharfe Kanten. Mit Druck auf die Handgriffe öffnet sich die Rinne und weitet die Öffnung, in die sie eingeführt wurde. Auf diese Weise wird der Zugang mit anderen Instrumenten ermöglicht. Eine starke Blattfeder schließt das Instrument wieder, sobald der Druck auf die Griffe nachlässt und es kann gefahrlos entfernt werden. Das Instrument wurde aus Stahl geschmiedet. In den rechten Griff ist ein Emblem in Form eines Ankers eingeprägt. Eine zeitgenössische Abbildung des Instruments findet sich in den Tafelbänden der "Enzyclopédie" von Diderot und d´Alambert (Chirurgie, Pl. IX).
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