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Heimatmuseum Sindorf Fotos von Straßen und Gebäuden | 1950-1999 [SB_53843-SB_53844]
Foto Straßen Gebäude 1950-1999 | Glasfabrik Sindorf Hüttenstraße 115 | 1989 (Heimatmuseum Sindorf CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Heimatmuseum Sindorf (CC BY-NC-SA)
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Foto Straßen Gebäude 1950-1999 | Glasfabrik Sindorf Hüttenstraße 115 | 1989

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Beschreibung

Foto Straßen Gebäude 1950-1999 | Glasfabrik Sindorf Hüttenstraße 115 | 1989

Die Glashütte oder wie die Sindorfer sagen "Glasfabrik" in Sindorf in der Hüttenstraße, wurde 1911 von den Kölner Kaufleuten Heinrich Weber und Richard Fortemps sowie dem Baumeister und Architekten Karl Alsdorf und der französischen Firma Compagnie de Saint-Gobain gegründet. Die Hüttengebäude wurden im Laufe des Jahres 1912 bzw. Anfang 1913 fertig gestellt. Am 17. März 1913 wurde der erste Guss gefahren. Man stellte ausschließlich weißes und farbiges Kathedral- und Ornamentglas nach dem Anfang des vorigen Jahrhunderts üblichen Verfahren her. Das Sindorfer Gussglas hatte sich in relativ kurzer Zeit auf Grund ausgezeichneter Qualität einen guten Namen erworben.

Die Entwicklung neuer technischer Herstellungsverfahren, die auch den Bau einer neuen Pressglashütte im Jahre 1926 begründete, führte zur Erweiterung des Unternehmens. Der erste Produktionstag für Pressglas war der 18. Dezember 1926. Als Pressglas wurden zunächst sogenanntes Wirtschaftsglas, d. h. Services, Vasen, Kuchenplatten, Schüsseln, Obstteller, Milchkännchen, Bierseidel usw. hergestellt.

Mit dem Bau der Pressglashütte innerhalb des Sindorfer Werkes wurden außer dem Wirtschaftsglas auch Glasbausteine in das Fertigungsprogramm aufgenommen. Die ersten Glasbausteine wurden vor Beginn des Zweiten Weltkrieges auf Handpressen hergestellt, ebenso die Glasdachziegel.

Bis 1931 arbeitete die Guss- als auch die Pressglasproduktion voll. Wie überall in Deutschland, führte die Weltwirtschaftskrise auch in Sindorf für einige Zeit zur Einstellung der Produktion. Im Jahr 1933 wurde das gesamte Gussglas-Lager durch einen Brand zerstört. Massive Lieferprobleme waren die Folge.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion von Wirtschaftsglas eingestellt, da Bauglas nun absoluten Vorrang hatte. Jetzt wurden ausschließlich Kathedral- und Ornamentglas sowie Glasbausteine hergestellt. Nach dem Einmarsch der Besatzungsmächte 1945 kam die Produktion zum Stillstand. Dank der relativ geringen Kriegsschäden konnte man bereits im Jahr 1947 die Produktion wieder aufnehmen. In den Jahren 1948 bis 1950 wurde das Werk erneut durch umfangreiche Neubauten erweitert und modernisiert, wodurch gleichzeitig die Produktionskapazität gesteigert werden konnte.

Eine neue Epoche begann 1950 in der Hütte, als die erste Schmelzwanne errichtet wurde. Jetzt erfolgte die Fertigung von Glasbausteinen automatisch mit einer pneumatisch angetriebenen Presse. Schrittweise wurden die Voraussetzungen für den Ausbau der vollautomatischen Erzeugung von Betonglas und Glasbausteinen geschaffen.

Die letzte Produktion in Sindorf erfolgte am 28. November 1979 mit den Glasbausteinen 1950 B und 1950 Mosaik auf Presse III. Damit ging eine fast 70-jährige Glasgeschichte in Sindorf zu Ende.
[Quelle: Hermann G. Grieger, Januar 2009]

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