Die 24 Bildtafeln nach Federzeichnungen von Alfred Kubin erschienen als lose Blattsammlung in einer Flügelmappe. Die Zeichnungen entstanden 1938; veröffentlicht wurden sie 1947 im Wiener Verlag. Der einführende Text stammt von Werner Wachsmuth.
In Kubins erstem Totentanz (Cassirer, Berlin 1918) erinnerte der Zeichnungsstil an die holzschnitthafte, allegorische Motivgestaltung des Mittelalters oder derv frühen Neuzeit ("noch ziemlich in die Gotik versenkt", wie Kubin es selbst ausdrückte).
Die 1938 entstandenen Bilder bringen in ihrer nervösen, schroffen Strichführung unmittelbar psychologische Angstzustände und das unterbewusste "Grauen der Moderne" zum Ausdruck. Der Tod ist hier nicht Teil einer göttlichen Ordnung oder ein Gleichmacher sozialer Unterschiede. Hier tritt er als verschlagener und sichtbar schadenfroher Fallensteller auf, dem der vereinzelte Mensch schließlich unerlöst zum Opfer fällt.
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