Brief von Professor Ludwig Zehnder an Wilhelm Conrad Röntgen. Der in Freiburg im Breisgau arbeitende Zehnder ist gerade von einer Reise in die Schweiz zurückgekehrt und findet Röntgens Veröffentlichung zu den X-Strahlen und die dazugehörigen Bilder. Er gratuliert ihm und seiner Frau zu der wichtigen Entdeckung und nimmt Bezug auf den abgelehnten Ruf von Röntgen nach Freiburg im Jahr zuvor.
Ludwig Zehnder gehörte zum engeren Freundeskreis der Familie Röntgen. Während eines Urlaubs in der Schweiz lernte er Röntgen und dessen Frau kennen. Aufgrund seiner fehlenden Matura konnte Zehnder nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, bei Hermann Helmholtz promovieren. Röntgen, der selbst kein Abitur hatte, war in dieser Hinsicht aufgeschlossener. Zehnder promovierte und wurde Assistent Röntgens. Nach seiner durch Röntgen vermittelten Habilitation für Physik in Basel wurde er außerordentlicher Professor in Freiburg. Hier nahm er bereits im Mai 1896 zusammengesetzte Röntgenaufnahmen des ganzen menschlichen Körpers auf.