Besonders im Barock waren Stillleben sehr bliebt. Zum Teil fantastisch aufgetürmt wurden Früchte, Tiere, Nahrungsmittel und Geschirr dargestellt. Bescheidener zeigt sich das Stillleben mit rheinischem Steinzeug von van Lelienbergh. Im Vordergrund steht auf einem Tisch mit Decke ein Zinnteller, auf welchem Lauch, ein Hering und ein umgestürzter Krug aus Steinzeug liegen. Neben dem Teller findet sich ein Messer und ein Brot. Hinter dem Teller steht ein hohes Glas mit einem Getränk sowie ein weiterer Teller, der mit einem großen Schinken bestückt ist. Hering, Brot und Schinken sind bereits teilweise verzehrt. Im rechten Bildhintergrund sind ein venezianisches Flügelglas, eine Lunte, eine Pfeife und eine Tabakdose zu sehen.
Wie häufig bei Stillleben findet sich auch hier eine Anspielung auf die Vergänglichkeit, dafür stehen die bereits halb verzehrten Nahrungsmittel. Interessant ist zudem die Kombination von teuren Genussmitteln, wie dem Schinken mit dem Hering, einer typischen Fastenspeise. Dies lässt sich als Gegenüberstellung von Völlerei und Verzicht verstehen.
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