Das erste Tondi der vier Heroen zeigt Gaius Mutius Scaevola (6./5. Jahrhundert vor Christus. Die Überlieferungen zu Gaius Mutius Scaevola gehören in die unmittelbare Entstehungsgeschichte der Römischen Republik und damit in eine zentrale Phase der Geschichte der Stadt. Der letzte römische König, Lucius Tarquinius Superbus, war um 509 v. Chr. abgesetzt worden. Historisch belegt ist die Person des Etruskerkönigs Lars Porsenna, der nach dem Sturz des Tarquinius Superbus Rom im Jahre 508 v. Chr. belagerte. Dies geschah, soweit die Forschung, erfolgreich. Die antiken Quellen zeichnen das Bild einer wundersamen Errettung Roms durch Gaius Mutius Scaevola. Dieser soll sich in das Etruskerlager geschlichen haben, um Porsenna zu töten. Das Scheitern veranlasste Scaevola dazu sich selbstbestrafend seine Hand ins Feuer zu halten, bis diese verbrannte. Porsenna soll hiervon so beeindruckt gewesen sein, dass er daraufhin die Belagerung aufhob. Hierher stammt auch das geflügelte Wort für jemanden die "Hand ins Feuer halten."
Das Tondo wird begleitet von einer Inschrift, in der eine bemerkenswerte Verwechslung vorkommt. Dargestellt ist, wie der Inhalt der lateinischen Inschrift unzweifelhaft darlegt, Gaius Mutius Scaevola. Der Name wird in dieser Inschrift aber als Q(uintus) Mutius Scaevola angegeben, einem Konsul der fast 300 Jahre später lebte und sich genealogisch auf Gaius M. S. zurückführte.
Die zugeordnete Inschrift lautet: "Quintus Mutius Scaevola, der seine auf dem Rost ausgestreckte rechte Hand vor Porsenna verbrannt hat."
Die deutsche Inschrift, ein Wahlspruch Otto von Bylandts (um 1525-1591), lautet: "Was soll eine Stadt, darin kein Mann und ein Mann, darin kein Herz ist. Für das Vaterland darf man sich nicht schonen."
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Die Tondi an der Rheydter Fassage zeigen Helden der römischen Geschichte, von links nach rechts: Gaius Mutius Scaevola, Horatius Cocles, Publius Decius Mus und Marcus Atilius Regulus. Alle vier sind durch Helm und Rüstung als Soldaten ausgewiesen, alle stehen im Kontext der frühen römischen Geschichte.
Für diese Reliefs der vier Heroen konnte bisher keine eindeutige Vorlage gefunden werden. Sie sind jeweils ergänzt um eine deutsche und eine lateinische Inschrift, die sich auf die abgebildeten Personen beziehen. Ein weiteres kürzlich erworbenes Tondo der Rheydter Sammlung aus der della Robbia-Werkstatt besitzt große Ähnlichkeit mit den Portrais der Arkadenhoffassade. Dies betrifft sowohl die formale Gestaltung der Bildnisse im Fruchtkranz als auch die inhaltlichen Aspekte. Abgebildet sind jeweils antike römische Berühmtheiten oder Helden. Die della Robbia-PLastik, aus deren Werkstatt noch einige weitere, wenngleich formal weniger ähnliche Arbeiten existieren, kommt noch am ehesten in die Nähe einer Vorlage für die Tondi der Fassade. Gut denkbar ist, dass sie, analog zu Rheydt, Teil einer Folge war bzw. ist.
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