Das vierte Tondo der vier Heroen zeigt Marcus Atilius Regulus, einen Feldherrn des Ersten Punischen Krieges. Er erlitt als Heerführer eine Niederlage gegen die Katharger und wurde gefangen genommen. Sowohl Cicero als auch Titus Livius berichten, er sei auf sein Ehrenwort hin freigelassen und nach Rom gesandt worden. Hier sollte er auf ein Ende der militärischen Auseinandersetzung hinwirken. Entgegen seines Auftrages habe er aber den Senat aufgefordert, den Krieg fortzuführen. Trotzdem kehrte er pflichtbewusst nach Kathargo zurück, dem sicheren Tod entgegen. Auch diese Überlieferung trägt legendäre Züge. Andere Autoren berichten nur Atilius Regulus sei in der Gefangenschaft verstorben. Er verkörpert hier das Ideal der Eidespflicht und ordnet gleichzeitig sein persönliches Schicksal dem der Republik unter.
Die zugeordnete Inschrift lautet: "Marcus Atilius Regulus, der von den Karthagern zu Tode gefoltert worden ist, weil er sich an seine Eidespflicht hielt."
Die deutsche Inschrift, ein Wahlspruch Otto von Bylandts (um 1525-1591), lautet: "Es ist mir ehrlicher, die Eidespflicht zu halten und gemartet zu werden als schamrot zu sein und am Leben zu bleiben."
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Die Tondi an der Rheydter Fassage zeigen Helden der römischen Geschichte, von links nach rechts: Gaius Mutius Scaevola, Horatius Cocles, Publius Decius Mus und Marcus Atilius Regulus. Alle vier sind durch Helm und Rüstung als Soldaten ausgewiesen, alle stehen im Kontext der frühen römischen Geschichte.
Für diese Reliefs der vier Heroen konnte bisher keine eindeutige Vorlage gefunden werden. Sie sind jeweils ergänzt um eine deutsche und eine lateinische Inschrift, die sich auf die abgebildeten Personen beziehen. Ein weiteres kürzlich erworbenes Tondo der Rheydter Sammlung aus der della Robbia-Werkstatt besitzt große Ähnlichkeit mit den Portrais der Arkadenhoffassade. Dies betrifft sowohl die formale Gestaltung der Bildnisse im Fruchtkranz als auch die inhaltlichen Aspekte. Abgebildet sind jeweils antike römische Berühmtheiten oder Helden. Die della Robbia-PLastik, aus deren Werkstatt noch einige weitere, wenngleich formal weniger ähnliche Arbeiten existieren, kommt noch am ehesten in die Nähe einer Vorlage für die Tondi der Fassade. Gut denkbar ist, dass sie, analog zu Rheydt, Teil einer Folge war bzw. ist.