Tintenfässer dienten der Aufbewahrung von Tinte für die Anfertigung von Handschriften mittels einer Feder. Bis zur Erfindung eines Füllfederhalters waren sie unentbehrliches Schreibutensil. Es wundert nicht, dass dies über Jahrhunderte selbstverständliche Alltagsobjekt in den begüterten und gebildeten Schichten Gegenstand künstlerischer Bearbeitung wurde.
Die Bronze war ein beliebtes Material in der Renaissance. Unter anderem versuchte man, vor allem in Italien, antike Statuen im Kleinen zu wiederholen.
Das Tintenfass wird von drei sitzenden Pferchen und einem Mittelpfosten getragen. Das eigentliche runde Tintengefäß ist in der Art einer flach aufsteigenden Brunnenschale mit Zungenrelief gearbeitet. Es besitzt einen glatten Rand über einer tiefen Kehle. In der Mitte des lose aufgesetzten, flach aufsteigenden Deckels sitzt die Figur eines nackten Knabens mit erhobener linker Hand. Hinter ihm an einem über die Brust laufenden Band befindet sich ein oben offener runder Behälter für die Feder. Auf dem Deckel sind im Flachrelief drei bärtige Männermasken, durch lange Haarsträhnen miteinander verbunden, zu erkennen.
Dieses Tintenfass stammt wahrscheinlich aus Norditalien.