Kontraste und Farben konkurrieren in diesem Dekor miteinander. Der Pfau als Hauptmotiv ist so in Szene gesetzt, dass seine Schwanzfedern eine große Zentrale Fläche einnehmen. Leuchtend vor dem rötlich braunen Hintergrund erscheint auch das Blau am Körper des Pfaus. Ein weiterer effektvoller Kontrast wird durch die hellen, weißen, hellgrün und rötlich changierenden Kirschblüten geschaffen.
Die Komposition zieht den Blick ins Bild, da ein pittoresk geformter Ast nach oben, d.h. in die Tiefe des nicht definierten Bildraums führt.
Der Dekor dürfte von der Kunst traditioneller japanischer Malerei inspiriert sein. Dafür sprechen sowohl die Komposition wie auch die Wahl des Motivs. Als Hochformat entspricht das Fliesenbild den sog. Kakemono, vertikale Bildrollen, die oben und unten mit einem Stab versehen sind und mit einer Schur am oberen Stab aufgehängt wurden. Das unter europäischen Künstlern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend aufkommende Interesse an japanischer Kunst wird als Japonismus bezeichnet.