Die Karte entstammt dem „Geographisch Handbuch“. Diese Kartensammlung von zunächst 82 Karten der „vornembsten Lantschafften des gantzen Erdtbodems“ wurde von Matthias Quad (1557 – 1613) angefertigt und 1600 in Köln bei dem bekannten Drucker und Kupferstecher Johann Bussemacher (tätig zwischen 1580 und 1613) gedruckt. Die oben rechts befindliche Kartusche informiert den Leser darüber, dass als Vorlage eine Karte oder Beschreibung von „Sebastiano Schroto“ diente. Dabei handelt es sich um Christian Sgrothen (1525 – 1603) – neben Mercator der herausragendste Kartograf des 16. Jahrhunderts. Eine genuine Karte Sgrothens ist im Erdgeschoss von Schloss Rheydt zu sehen.
Das „Geographisch Handbuch“ wird oft als erster deutscher Weltatlas bezeichnet. Bussemacher und Quad sind hervorragende und repräsentative Vertreter der Kölner Kartenmacher. Bussemachers Oeuvre zeichnete sich durch geografische Druckwerke von mittlerer Qualität mit entsprechend niedrigeren Verkaufspreisen aus, die somit nicht in Konkurrenz mit den Prachtkarten von Abraham Ortelius (1527 – 1598) oder Jodocus Hondius (1563 – 1612) standen. Bussemacher und Quads Karten standen daher einem größeren Publikum zur Verfügung. Matthias Quad wurde bereits von Zeitgenossen vor allem für seine geografisch-historischen Beschreibungen Europas hoch geschätzt.