1598 veröffentlichte der Arzt und Theologe Bartolommeo Castelli, Medizinprofessor in Messina dsein »Lexicon medicum graeco-latinum«. Es entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten medizinischen Lexika aller Zeiten. Was den Text so innovativ und erfolgreich machte, war die die Darstellung medizinischer Fachsprache in ihrer Gesamtheit, mit einer umfassenden Erläuterung sowohl antiker als auch zeitgenössischer medizinischer Begriffe.
Seine Publikationsgeschichte des Lexikons erstreckt sich über zweihundert Jahre; es wurde von späteren Autoren immer wieder überarbeitet und neu herausgegeben.
Die bedeutendste Überarbeitung stammt von dem Nürnberger Arzt und Hochschullehrer Jacobus Pankratius Bruno und wurde erstmals 1682 veröffentlicht. Bruno erweiterte den Umfang des Lexikons beträchtlich um zahlreiche griechische, lateinische und arabische Begriffe der zeitgenössischen Medizin und angrenzenden Gebieten wie Naturgeschichte und Alchemie.
Bis Mitte des 18. Jahrhunderts galt Brunos Edition als die maßgebliche Version des "Castellus".
Das Exemplar der Sammlung wurde 1751 in Neapel gedruckt bei Valentino Azzolini ("Ex Typographia Valentini Azzolini"). Die Ausgabe erschien in zwei Bänden. In Band 1 stehen die Einträge A bis GYR auf 445 Seiten, in Band 2 die Einträge H bis ZON auf 477 Seiten. Die Bücher sind in Pergament gebunden, der Titel auf dem Buchrücken ist in Goldbuchstaben geprägt, umgeben von einem ornamentierten Rahmenviereck.