Die sechs Bilder entstanden im Jahr 2015. Die einzelnen Blätter sind datiert und monografiert, aber ohne Titel.
Die Umrisse sind mit Pinsel gearbeitet. Ihr aquarellartig fließender Charakter steht in lebhaftem Gegensatz zum schroffen Federstrich, mit dem Schatten und räumliche Tiefe skizziert sind. Die titelgebende Krankenhaussituation zeigt sich diesmal nicht in der pointierten und präzisen Wiedergabe, die man von Klingers Zeichnungen kennt. Instrumentarium und Mobiliar sind nur angedeutet. Operationen, Spritzen oder Bettpfannen sind nirgends zu sehen. Gezeigt werden Visiten und nicht näher bestimmbare therapeutische Maßnahmen. Der Fokus liegt hier auf dem dysfunktionalen Körper. Die Schwierigkeiten beim Ausstrecken eines Arms, die Mühe beim Aufrichten vom Bett und die merkwürdige Ausgeliefertheit bei der Visite durch eine Ärztegruppe erzählen von der Erfahrung existenzieller Einschränkung und Fremdbestimmtheit.