Das Werk des Künstlers Rony Leonidas beschäftigt sich mit dem bäuerlichen Leben auf Haiti. Sein Blick erfasst wie eine filmische Totale das gemeinsame Leben bei der Feldarbeit, der Ernte, bei Feiern und religiösen Festen. Seine "Nächtliche Voodoo-Zeremonie" hat nichts Schreckenerregendes, wie es ihr von der westlichen Populärkultur so gerne zugeschrieben wird: keine rollenden Augäpfel, kein ekstatisches Geschrei, kein Hühnerblut. (Auch wenn das gefleckte Rind in der Bildmitte vermutlich als Opfertier anwesend ist).
Vielmehr verbannt die farbenfrohe Zeremonie das Unheimliche und Bedrohliche in die dunklen, bewaldeten Hügel des Hintergrunds.
Der vom Feuer erleuchtete Dorfplatz, der Tanz und die Trommeln schaffen eine Zone der Sicherheit und der Lebensfreude.
In der linken unteren Ecke ist das Bild signiert mit "Léonidas, Cap Haitien".