Bernd Hötzel beendete sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler von Dieter Krieg. Das umfangreiche Werk des produktiven Künstlers war in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Das Gemälde der Sammlung entstand um 1985. Der Männerakt ist durchaus beispielhaft für seinen Malstil.
Er zeigt einen realistischen Körper, der auf dem Boden kauert, ein Bein angezogen, das andere ausgestreckt und durch den unteren Bildrand abgeschnitten. Der schwere Leib ist das Kraftzentrum des Bildes. Die Haut ist gerötet an den Stellen, die dem flammenden Gelb auf der linken Bildseite zugewandt sind.
Der Mann mag sich als Höhlenbewohner an einem Feuer wärmen, Opfer eines Brandes sein, in einer Sauna sitzen oder an einem heftigen Fieber leiden, nichts im Bild erklärt die Situation. Bis auf das Gelb und das sparsam eingesetzte Rot sind die Farben stark gemischt, Hauttöne und Erdfarben sind mit breitem Pinselstrich übereinander gelegt. Hötzel zeigt in starker malerischer Verdichtung einen Augenblick menschlicher Existenz, losgelöst von jeglichem geschichtlichen Zusammenhang. Pinselstrich und Farbe erzählen von Kraft und Wärme, aber auch von Bedürftigkeit und Verletzlichkeit.