Sindorfer Mühle | Die Sage über einen treuen Müller
Auszug aus dem Buch: Heimatkunde des Kreises Bergheim von F.W. Moll (Rektor, Elsdorf) 1928
"Die Sindorfermühle war ein Pachtgut der Herren von Hemmersbach. Die Sage erzählt: Auf der Mühle wohnte einst ein Müller, der war in St. Hubert eingeschnitten worden und hatte hiermit die Fähigkeit erhalten, den von tollen Hunden Gebissenen, um den Ausbruch der Krankheit zu verhüten, eine Wallfahrt nach St. Hubert zu verordnen. Nun geschah es, daß der Herr auf Burg Hemmersbach von einem tollen Hunde gebissen wurde; er bekam von seinem Müller einen Ausstand von drei Monaten, innerhalb deren er die Wallfahrt antreten mußte. Als die Frist abgelaufen war, hatte er, die Angelegenheit völlig vergessend, eine Festlichkeit in Bedburg besucht. Der Müller aber hatte den Termin nicht vergessen, machte sich noch abends auf nach Bedburg, erinnerte dort seinen Herrn an die Wallfahrt und gab ihm einen weiteren Aufschub von vier Wochen. In Dankbarkeit versprach der Burgherr seinem treuen Müller, daß seine Familie für 'ewige Zeiten' als Pächter auf der Mühle bleiben könne. (Dr. Braun)"