Der Doppelpokal, auch Doppelscheuer genannt, bestehend aus zwei gleichartigen Einzelstücken, ist schon früh als Weiterentwicklung des einfachen Pokals bekannt. Man nutzte solche Stücke vorwiegend als Geschenk. Aufgrund der Symbolik naheliegend war auch der Gebrauch bei Hochzeiten oder der Besiegelug von Verträgen. Im kirchlichen Bereich verwendete man die Doppelscheuer beim Trinken der so genannten Johannesminne. Am Fest des heiligen Johannes wurde vor dem Gottesdienst der Wein gesegnet und den Gläubigen zum Trinken gereicht.
Dieser Doppelpokal verfügt über kein Stadtbeschauzeichen. Er könnte vom Breslauer Meister Lazarus Meisenhammer stammen, der 1597 Meister wurde und 1614 verstarb. Aus seiner Werkstatt sind zwei weitere Doppelpokale bekannt.