Karl Ortelt (1907-1972) malte diesen "Mann mit roter Decke" um 1961/62.
Bei der Erfassung des Ortels Nachlasses 1993 durch das Kunsthaus Hebecker in Weimar kamen fünf außerordentliche Biler zur Situation nach dem Mauerbau vom 13. August 1961 an die Öffentlichkeit, die die Witwe sorgfäktig unter verschluss gehalten hatte. Davon befinden sich zwei in der Bürgerstiftung für verfemte Künste. In dem "Mann mit roter Decke" gibt Ortelt die von ihm so gesehene und erlebte sozialistische Wirklichkeit wieder. Die rote Decke des Sozialismus verschließt den Mund, bedeckt das halbe Gehör. Unter dieser Decke zieht man sich ängstlich zusammen. Die Situation wird als ambivalent dargestellt. Zum einen trägt der Mann eine Art Federbuschhelm, zeichen des Kreigerischen, zugleich aber wirkt er in seinem Gesamterscheinungsbild eher clownesk.