Römische Putz besteht aus mehreren Schicht Grob- und Feinputz, deren Lagen nach oben hin immer dünner werden. Die sehr glatte Oberfläche der Feinschicht dient als Grundlage zur Wandgestaltung auf sie werden die Farben aufgetragen.
Bei dem hier gezeigten Objekt lassen sich noch insgesamt drei Schichten erkennen. Neben der sehr dünnen Malschicht ca. 1 mm (Kalkschicht), sind noch zwei Grobputze erhalten, die sich farblich voneinander unterscheiden. Während der unterste rötlich erscheint und aus Ziegelsplitt, vermutlich auch Ziegelmehl, kleineren Steinchen und pflanzlichem Material besteht (ca. 2,2 cm). Ist die folgende Lage eher gräulich enthält jedoch auch Ziegelsplitt (ca. 2,7 cm). Beiden Schichten ist vermutlich Mörtel beigemengt. Da in den höheren Schichten der Bindemittelanteil (Kalk und Lehm) höher wird, ist die farbliche Unterscheidung hiermit zu erklären.
Das Objekt besitzt eine abgerundete Ecke, zudem entsteht der Eindruck, dass an der kurzen Seite an der Ecke das Stück endet. So könnte es sein, das es sich hier um ein Stück Stuck handelt, welches vielleicht am Übergang zwischen Wand und Decke (oder Boden) angebracht war. Aufgrund des hohen Ziegelanteils, könnte es zur Ausstattung einer der beiden Badeanlagen gehört haben.