In diesen Bildern entwickelt sich die Landschaftsdarstellung zur surrealen Allegorie. Titel wie "Nächtlicher Wald I & II", "Unerforschte Landschaft"oder "Vergangenes" verweisen auf Regungen des Unbewussten, auf Träume und Ahnungen. Landschaft ist reduziert bis zur Unwirklichkeit, die Vegetation ähnelt Wasserpflanzen, Licht- und Farbgebung scheinen von fernen Planeten zu stammen. Ungewöhnlich für Klinger ist auch seine (erst im dritten Bild so benannte) Reihe "l´homme et l´universe". Zu sehen sind organische, vage menschenähnliche Figuren in lebhaftem Kontrast zu einem Hintergrund aus geometrischen Farbflächen. Ähnliche Formen entwickelte Klinger in den früher entstandenen Bildern "o. T. 10/84-90". Die Gebilde wirken wie Hybride aus Pflanzen und Organen oder Teile eines Zellkerns. Sie scheinen zu pulsieren von fremdartigem oder urzeitlichem Leben, Momentaufnahmen eines unbekannten Schöpfungsprozesses.
Die drei letzten Bilder dieser Reihe erweitern das Prinzip auf die uns umgebende Natur. Molluskenhafte Formen bilden hier Tiere oder Pflanzen, verwandeln sich in Landschaften mit Bergen und Meeren. Die 18 Aquarelle entstanden zwischen 1964 und 1978.
