Die 10. Lieferung des Atlas der Hautkrankheiten erschien 1876 als letzte der Reihe. Dargestellt und beschrieben werden darin folgende Symptome: Tylosis (Hornschwiele), Papilloma (gutartige Hauttumor), Sycosis (Geschwüre), Rhynoscleroma (bakterielle Infektion der Schleimhäute), Keloidakne, Lymphangiom, Hypertrichose (über Normalmaß hinausgehende Körperbehaarung), Pigmentsarkom, malignes Melanom.
Der Atlas entstand als Projekt des Wiener Dermatologen Ferdinand von Hebra. Als Illustrator gewann er den künstlerisch hochtalentierten Medizinstudenten Anton Elfinger, der bis 1859 die Zeichnungen anfertigte. Nach von Hebras Meinung gelangen ihm Bilder ”welche alles bisher Gegebene an Naturtreue und künstlerischer Ausführung” übertrafen.
Als Elfingers Tuberkuloseerkrankung ihm zunehmend die Arbeit erschwerte, zog von Hebra den Arzt Karl (hier "Carl") Heitzmann hinzu. Heitzmann arbeitete ab 1859 mit Elfinger zusammen und führte nach dessen Tod 1864 die illustratorische Arbeit fort. Elfingers Name wurde trotzdem auf allen weiteren Lieferungen als beteiligter Künstler genannt.
Jedes Krankheitsbild ist in zwei Varianten wiedergegeben, zum einen als mit vier Platten gedruckte Farblithographie, zum anderen als schwarzweiße Federlithographie. Die Farbtafeln sind nummeriert, Druckerei und Künstler am unteren Bildrand aufgeführt. Auf dem deckungsgleichen Konturblatt stehen die Diagnose sowie zahlreiche Indizes, die auf die entsprechenden Erläuterungen im Text verweisen. Von Hebras Texte sind den Tafeln als lose Blätter beigefügt.
1876 umfasste der Atlas insgesamt 104 Bildtafeln und 174 Textseiten. Die naturalistische Genauigkeit der Darstellung und die präzisen Beschreibungen der Symptome machen ihn bis heute zu einem Höhepunkt medizinischer Dokumentations- und Illustrationskunst.
Der medizinische Laie hingegen mag beim Betrachten ambivalente Gefühle entwickeln: Bewunderung der medizinischen und technischen Brillanz und Erschütterung über die dargestellten menschlichen Tragödien und das Leid der Patienten.