museum-digitalrheinland
STRG + Y
de
Kulturzentrum Sinsteden des Rhein-Kreises Neuss Wandmalerei aus der villa rustica Nettestheim-Butzheim

Wandmalerei aus der villa rustica Nettestheim-Butzheim

Die Wandmalereifragmente sind hauptsächlich in den Bereichen des älteren und jüngeren Bades aufgedeckt worden. Bei fast allen hier erfassten Objekten lassen sich drei bis vier Putzschichten fassen. Wobei Viturv zum Mörtelaufbau schreibt, dass er aus sieben Schichten Putz bestehen soll, wobei er zwischen Rau- und Feinputz unterschiedet. Die untersten Putzschichten sind grob und werden zur Oberfläche hin immer feiner. Ein Aufbau von sieben Schichten Putz ist bisher in den nördlichen Provinzen nicht entdeckt worden, wohl ist jedoch feststellbar, das sich der Aufbau der Schichten von grob - unten nach fein - oben auch hier erkennen lässt. Wobei die oberste Putzschicht, die Malschicht, meist nur wenigen mm stark ist. Manchmal sind auf der untersten Putzschicht Abdrücke der Wand erhalten, aus denen Rückschlüsse auf die Bauart, z.B Mauer- oder Fachwerk, geschlossen werden können. Bei den hier aufgeführten Stücken ist dies meist nicht erkennbar. Zugschlagstoffe im Putz sind fast immer Grobsand, Feinkies und Ziegelsplitt. Zudem lassen sich ab und zu Spuren organischen Materials, hier meist Stroh, erkennen. Der Grundbestandteil der des Mörtels ist Sand und Kalk, plus die oben aufgeführten Zusatzstoffe. Die Putze sollten nacheinander in auf den je noch feuchten Unterrund des Vorputzes aufgetragen werden. (Vergl. Xantenerberichte 11, 237-243).

Eine genaue Beschreibung zum Aufbau und Zusammensetzung der Putzschichten findet sich bereits bei Vitruv, er sprich von drei groben sowie drei feinen Putzschichten, sowie von der finalen Feinschicht auf der die Malerei angebracht wird (Vitruvius 7.3).
Die Lagen werden nach oben immer dünner und die Zuschläge feinkörniger. Als Zuschlag dient neben Sand, Ziegelmehl, Marmormehl und -splitt.Als Bindemittel fungieren Kalk und Lehm, deren Anteil in den Höheren Schichten zunimmt (Kleinteiligere Korngrößern der Zuschläge nehmen mehr Bindemittel auf).
"Auf die glatte Oberfläche der abschließenden Feinschicht wird in den noch feuchten Putz eine freskale Anlage der Hintergrundtöne Rot, Schwarz und Gelb gemalt. Meist erfolgt nach dem Polieren (Glätten) der Hintergrundfläche die Ausführung von Bändern und Motiven"
A. Brodbeck, S 215, journals.ub.uni-heidelberg.de Internetressource 23.02.2023.

[ 17 Objekte ]

Wandmalerei mit verschiedenen Putzschichten

Der Unterputz ist bei diesem Wandmalereifragment recht homogen, weswegen nicht entschieden werden kann ob hier zwei oder eine Unterputzschicht vorliegen Der Putz besteht aus Ziegelsplitt, Kalk? -steinchen und Ziegelmehl. Zudem lassen sich vereinzelt Spuren organischen Materials erkennen. Zur Malschicht hin scheinen die Komponenten kleiner zu werden, jedoch lässt sich keine eindeutige Putzgrenze erkennen. Die Malschicht ist stark angegriffen und weniger als 0,1 cm strak. Auf einer weiß gekalkten Fläche lassen sich noch Farbspruren in blaugrün und rot erkennen. Einzelne Pinselstriche lassen sich im Bereich der blaugrün gestaltet ist gut fassen. Was abgebildet ist nicht zu erkennen.

Wandputzfragment gelbgrundig mit weißem Streifen

Von dem römischen Wandputz sind insgesamt drei Putzschichten erhalten. Von der untersten Schicht sind noch ca. 1,8 cm erhalten. Sie setzt sich aus gröberen Ziegelsplitt und vermutlich auch Ziegelmehl, sowie Mörtel und Kalk zusammen. In der Mittleren (ca. 0.8 cm) ist viel aber wesentlich kleinerer Ziegelsplitt erkennbar, genau wie in der Schicht darunter ist Feinkies erkennbar. Allerdings ist das Füllmaterial kompakter als in der untersten Putzlage. Der Feinputz ist wenige Millimeter stark, auf dem weißen Malgrund ist flächig ein ockergelb aufgetragen, das an einer Seite durch einen grau/weißen Streifen begrenzt (dieser über der gelben Malschicht aufgetragen) wird, evtl. die Rahmung einer größeren farbig gestalteten Fläche.

Zweifarbige Wandmalerei mit verschiedenen Putzschichten

Von dem Wandputz sind noch zwei Schichten erhalten. Zum einen der dünne Feinputz mit der Malschicht, zu anderen einer der gröberen Unterputze. Dieser besteht aus Ziegelsplitt, sowie Ziegelmehl kleinem Kies und Sand. Nach Außen hin scheinen die Materialien kleiner zu werden, es lässt sich jedoch keine eindeutige Unterscheidung in zwei Grobputzschichten erkennen, da sich das beigemischte Material hier sehr homogen zeigt. Auf dem weißgrundigen Malputz sind mehrere grüne Farbreste erkennbar die ein Pflanzenmotiv bilden können. Deutlich erkennbar sind ist ein ovales Objekt (vermutlich ein Blatt), sowie ein Punkt, der das Blatt nach unten hin mit einem weiteren grünen Objekt verbindet.

Zweifarbige Wandmalerei mit verschiedenen Putzschichten

Es ist noch eine Unterputzschicht erkennbar die sich wie folgt zusammensetzt: Ziegelsplitt, Ziegelmehl, Kleinere Steinchen, sowie vermutlich Sand und Kalk. Die obere Malschicht aus Kalk war gelb grundiert. Die Malstriche sind noch deutlich zuerkennen. In rotbraun lässt sich noch eine Art Bogen erkennen.

Zweifarbige Wandmalerei mit verschiedenen Putzschichten

Drei Putzschichten sind noch erhalten. Die unterste besteht aus größeren Steinchen sowie wenig groben Ziegelsplitt, Hinweise auf organisches Material (evtl. Stroh) lässt sich erkennen (ca. 1,2 cm). Die mittlere Schicht enthält augenscheinlich keinen Ziegelsplitt, dafür einen höheren Kalkanteil (0,8 cm). Die Malschicht ist ca. 0,1 cm stark. Auf einem flächig lilabraunem Grund sind in einem helleren Farbton Objekte aufgetragen, die an Ähren erinnern.

Wandmalerei mit verschiedenen Putzschichten

Es sind insgesamt drei verschiedene Putzschichten erkennbar. Die unterste ist die stärkste, sie besteht aus Steinchen und Ziegelsplitt, sowie Sand und Kalk (ca. 1,5 cm). Die mittler Schicht scheint aus dem gleichem Material zu bestehen, lediglich der Kalkanteil ist hier deutlich höher (ca. 0,6 cm). Die Malschicht ist ca. 0,1 cm stark und an mehreren Stellen beschädigt. U. Maier-Weber beschreibt die aufgetragene Farbe als lilabraun, .

Mehrfarbige Wandmalerei mit verschiedenen Putzschichten

Es sind insgesamt drei Putzschichten erkennbar, wobei die unterste Schicht die gröbste ist (ca. 1,9 cm). Sie besteht aus verschieden großen Steinchen und Ziegelsplitt, zudem sind Abdrücke von organischem Material (evtl. Stroh?) erkennbar. Sand und Kalk dürften ebenfalls Bestandteile dieser Schicht sein. Die Bestandteile in der mittleren Schicht sind deutlich kleine, dies gilt sowohl für die Steinchen (Quarzt?) als auch für den Ziegelsplitt, außerdem wurde im Gegensatz zu der unteren Schicht auch Ziegelmehl beigemischet, was den Putz rötlich färbt (ca. 1,0 cm). Die oberste Malschicht ist sehr dünn und stark beschädigt, so lässt sich die Reihenfolge des Farbauftrags nachvollziehen: zuerst wurde die Wand weiß gekalkt, danach die rote Farbe aufgetragen und am Schluss der schwarze Trennstreifen (an der Seite scheint deutlich die rote Farbe unter dem Schwarz hervor.) Pinselstriche sind in dem schwarzen Streifen deutlich sichtbar. Die Oberfläche des weiß gestalteten Abschnitts ist deutlich angegriffen.

Wandputz mit Streifen- Dekor

Von dem römischen Wandputz sind insgesamt drei Putzschichten erhalten. Die unterste Schicht (ca. 1,1 cm) setzt sich aus Ziegelsplitt und vermutlich auch Ziegelmehl, sowie Mörtel und Kalk zusammen. In der Mittleren (ca. 0.5 cm) ist sind augenscheinlich die gleichen Materialien gebrauch worden, diese sind lediglich feiner zerkleinert. . Die oberste Schicht ist weniger als einen Millimeter stark , auf dem ockergelben Malgrund lassen sich noch zwei Streifen erkennen. Der Breitere ist rot der Schmalere rotbraun. Es könnte sich hier um Rahmen eines Bildfeldes handeln. Der Bereich des roten Streifens ist leicht erhaben.

Wandputz mit floralem? Dekor

Von dem römischen Wandputz sind insgesamt drei Putzschichten erhalten. die unterste Schicht (ca. 1,9 cm) setzt sich aus Ziegelsplitt und vermutlich auch Ziegelmehl, sowie Mörtel und Kalk zusammen. In der Mittleren (ca. 0.8 cm) ist weniger und wesentlich kleinerer Ziegelsplitt erkennbar, dafür mehr Kalk- und Quarzit? Bruchstücke. Die oberste Schicht ist weniger als einen Millimeter stark und war sorgfältig geglättet. Auf dem weißen Malgrund lassen sich noch grüne Farbreste erkennen, die vermutlich ein Blattmotiv bildeten. Eine Seite ist auffällig gerade, vermutlich liegt hier der linke oder Abschluss der Malerei vor (Vermutung aufgrund der Ausrichtung des Blattmotivs getroffen).

Stuckfragment

Der Stuck hat eine grauweiße Farbe und besitzt einen Halbrundstab als Abschluss, die Kante ist gekehlt. Das Stuckfragment stammt aus dem Bereich des Bades der Phase IIc. U. Maier-Weber vermutet, dass es den oberen Abschluss einer bemalten Wandfläche bildete. Zwei Grobputz- und eine Feinputzschicht lassen sich erkennen. Die unterste Schicht besitzt verstärkt auch größere Steinchen (>1 cm), die in der mittleren Schicht deutlich kleiner ausfallen. Die untere Schicht ist ca. 2,1 cm breit, die Stärke der Mittleren liegt bei bis zu 1,6 cm. Die Feinputzschicht liegt bei einer Stärke zwischen 0,1-0,2 cm. Diese Schicht besitzt jedoch leichte Unebenheiten.

Weißgrundige Wandmalerei mit Streifendekor

Das relativ große Putzstück ist gut erhalten. Es können noch vier verschiedene Schichten unterschieden werden. Die unterste besteht aus Mörtel mit Ziegelsplitt, kleineren Steinchen und aus organischem Material und ist ca. 1,5 cm stark. Die Grenze zur nächsten Putzschicht ist deutlich erkennbar, die Materialien sind gleich nur feiner zerkleinert. Diese Schicht ist ca. 1,2 cm dick. In der folgenen Schicht schein weniger Ziegelsplitt und mehr Kalk zu sein, sie hat eine Stärke von ca. 0,9 cm. Die letzte Feinmörtelschicht ist nur noch einen Millimeter stark, auf Ihr wurde sie Wandmalerei aufgetragen. Nachdem die Wand weiß gekalkt war wurde die Bemalung ausgeführt. Auf diesem Stück sind noch Farbreste in weiß, grün, ockergelb und rotbraun sichtbar. Die Balkenhafte Ausführung legt nahe, das es sich hier um eine Umrahmung handelt. Ockergelb scheint den Untergrund für die grüne Farbe zu bilden, deutliche Pinselstriche sind in diesem Bereich sichtbar. Der rotbraune Streifen liegt vermutlich innerhalb der grün/gelben Rahmung.

Brocken Putz

Von dem Putz sind noch zwei Schichten erhalten. Die vorhandene oberste Schicht ist sorgfältig geglättet und besteht augenscheinlich aus Ziegelsplitt und -mehl, Kalk und Mörtel, sie ist ca. 0,5 cm dick. Die darunter liegende Putzschicht enthält größere Stücke Ziegelsplitt, Mörtel, Kalk und kleinere Steinchen. Aufgrund der Beimischung von Ziegelbruch und vermutlich auch Ziegelmehl erscheint die Farbe des Putzes blass rosa.

Zweifarbige Wandmalerei (braunrot/weiß)

Der Aufbau des Putzes erscheint ziemlich homogen, augenscheinlich lässt sich daher nur die Feinputzschicht auf der die Malerei aufgetragen wurde von dem darunter liegenden Putz unterschieden. Die Feinputzschicht in ca. 0,1 cm stark. Die gröbere Putzschicht besitzts eine Stärke von ca. 1,2 cm. Sie setzt sich aus Ziegelsplitt, Feinkies sowie vermutlich Sand und Kalk zusammen. Zudem finden sich Abdrücke von organischem Füllmaterial, vermutlich Stroh. Auf dem weißen Malgrund lassen ist ein breiter Streifen mit rotbrauner Farbe aufgetragen, hier sind noch deutliche Pinselspuren zu erkennen.

Zweifarbige Wandmalerei (hell rotbraun/weiß)

Neben der obersten Feinputzschicht (ca. 0,1 cm), die den Malgrund bildet sind noch zwei weitere Grobputzschichten erhalten. Diese beiden gröberen Schichten bestehen dem Anschein nach aus dem gleichen Material nämlich: Ziegelsplitt, Ziegelmehr (rötliche Färbung des Putzes), sowie wenig Feinkies, sowie Sand und Kalk. Der Grenze der beiden Putzschichten ist nicht auf allen Seiten gut erkennbar, da sie sich lediglich die Größe der Zuschlagstoffe von der unteren zu oberen, von größer nach kleiner hin verändert. In der untersten erhaltenen Putzschicht lassen sich noch die Abdrücke von organischen Material erkennen. Die obere der beiden Grobputze ist 0,8 cm stark, während die darunter ca. 2,9 cm misst. Auf dem weißen Grund lassen sich schwache hell rotbraune Farbspuren erkennen. An einer Seite lässt sich sehr undeutlich ein Balken erkennen, von dem nach rechts zwei blasse Bögen ausgehen, die sich dann rechts unten vereinen. Die Oberfläche ist sorgfältig geglättet. Im Bereich des unteren Bogens ist der Putz beschädigt.

Zweifarbige Wandmalerei (hell rotbraun/weiß)

Obwohl das Wandmalereifragment recht klein ist können noch zwei Grobputz- und eine Feinputzschicht unterschieden werden. Die unterste der drei Schichten besitzt einen hohen Kalkanteil, sowie eine kleine Menge Feinkies ca. 0,6 cm). Die Folgende Schicht zeichnet sich durch einen höheren Anteil an Ziegelsplitt und Ziegelmehl aus, was den Putz rötlich färbt (ca. 1 cm stark). Darauf folgt die Feinputzschicht, die als Malgrund (bis ca. 0,1 cm) dient. Auf einem weiß gestaltetem Untergrund ist ein Hell rotbrauner Steifen erkennbar. Die Oberfläche ist an einigen Stellen angegriffen.

Wandmalerei (weiß)

Von dem Wandmalereifragment lassen sich noch insgesamt drei Putzschichten fassen. Diese drei Schichten unterscheiden sich farblich deutlich voneinander. Während die unterste Schicht einen hohen Anteil von Ziegelsplitt und Ziegelmehl aufweist, was den Putz auch leicht rötlich einfärbt (ca. 1,2 cm), erscheint der Putz darüber bräunlicher, was für einen höheren Sandanteil spricht (ca. 0,9 cm). Im Gegensatz zu dem unteren scheinen dem oberen Putz weniger Füllstoffe zugefügt worden zu sein, im unteren lassen sich zudem noch Abdrücke organischer Bestandteile (vermutlich Stroh) erkennen. Die oberste Feinputzschicht ist lediglich 0,1 cm stark und ordentlich geglättet. Auf dem gelblich weißem Untergrund, sind noch Spuren von hell weißer Farbe erkennbar.

Wandmalerei (rot und blaue Farbspuren?)

Die Oberfläche, sowie die oberste Putzschicht und auch zum Teil die darunterliegende sind stark angegriffen. Dennoch können drei Putzschichten unterschieden werden. Die unterste, 1,3 cm starke Schicht besteht aus wenig Ziegelsplitt, Feinkies, organischem Material (Stroh im Abdruck erkennbar), Sand und Kalk. Die Füllstoffe in dem Putz darüber sind feiner, wobei hier mehr Sand zugegeben wurde, Feinkies ist sichtbar (0,6 cm). Die oberste Feinputzschicht ist weniger als 0,1 cm stark, und stark beschädigt. Vermutlich wurde auf einen weißen Malgrund die rote Farbe aufgetragen. An einer Seite lassen sich Spuren einer weiteren Farbe? erkennen.

[Stand der Information: ]