Das bekannte Bildnis des Johannes Stradanus basiert auf einem Selbstporträt des Künstlers. Die Darstellung zeigt ihn in einem ovalen Rahmen und war ursprünglich als Titelblatt einer 38-teiligen Passionsserie konzipiert, die den Titel "Passio, mors et resurrection dn. Nostri Iesu Christ" trug. Die Serie war Kardinal Ferdinande de' Medici gewidmet und wurde um 1585 von Phillipp Galle publiziert. Johannes Wierix stach nur das Titelblatt, an den übrigen Teilen der Serie arbeiteten sehr wahrscheinlich Philips Galle (1573-1612), Jan Collaert II. (1561-1620) und weitere. Die Wahl für den Stecher des Titelblatts scheint nicht zufällig auf Johannes Wierix gefallen zu sein: Von den Wierix-Brüdern galt er als der Begabtere und außerdem verfügte er über die nötige Erfahrung mit Porträtdarstellungen. ....Das Blatt zeigt Stradanus umgeben von den Personifikationen der Geschichte, der Zeichenkunst und der Architektur. Die Inschrift im ovalen Rahmen verweist auf die Herkunft des Künstlers: IOHANNES STRADANVS FLANDER BRVG. PICTOR. In der darunterliegenden Kartusche findet sich die lateinische Inschrift: Assiduitate nihil non / adsequitur. In den Ecken sind Rankenmotive mit emblematischen Darstellungen in Medaillons zu sehen, dazwischen lateinische Sprüche. Auf der linken Seite: IPSA VIVITVR; NON FAL: LITVR. Und rechts: RATIONE PERFECTIUS; QVID NON SVPERAT.