Während des Zwölfjährigen Waffenstillstands zwischen der Vereinigten Republik der nördlichen Niederlande und dem spansichen Weltreich prosperierten die südlich-spanischen Provinzen erheblich.
Die Vereinigte Republik hingegen stand kurz vor einem Bürgerkrieg. Nicht nur politisch – der eine für Frieden, der andere für eine Entscheidung in der Schlacht – standen sich die mächtigsten Männer der Vereinigten Republik, Johann von Oldenbarnevelt und Moritz von Oranien, seit einigen Jahren verfeindet gegenüber. An der Frage nach der Auslegung des calvinistischen Bekenntnisses entzündete sich der Konflikt um die innenpolitische Ausrichtung des Staates, der im Angesicht der spanischen Bedrohung durch die existentielle Gefahr von nachrangiger Bedeutung gewesen war.
Forderte Oldenbarnevelt Toleranz gegenüber den vom strengen Calvinismus abweichenden Remonstranten, stand Moritz von Oranien auf Seite der calvinistischen Orthodoxie. Das Vorgehen holländischer Städte, sich wie schon gegen die Spanier zum Schutze ihrer religiösen Freiheit selbst zu bewaffnen, ließ die Konflikte eskalieren.
"Abbildung der Iustitien Geschehen in S'Graven Haege den 13 May 1619 an Iohan van Olden Barnefelt gewesener Advocaat van Hollandt"
Deutsche Bildschreibung (nebst lateinischer):
"Johann van Oldenbarnefeldt,
Bekant fast in der gantzen Welt
Wegen seiner Witz und verstandt
Damit er in dem Niderlandt
Viel grosse ding aussgerichtet hat,
Biss er endtlich den gantzen Stat
In den Unirten Niderlandn
zu verendern hat unterstandn,
Derwegen er im Hag ward gsetzt
Gefencklich, und gericht zu letzt.
Niemant vertraw zu viel dem gluck,
dan es nit lasset seine tuck."