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Kunstmuseum Solingen Stiftung Dorp

Stiftung Dorp

Im August 1968 erfolgte die erste Stiftung der Familie Dorp. Das Stahlverarbeitungsunternehmen Dorp wurde 1907 gegründet und war zunächst auf die Produktion von Rasierklingen sowie Maß- und Federbandstahl spezialisiert. Arthur Dorp war der Gründer, nach seinem Tod (1957) führte seine Frau Elfriede die Geschäfte bis zu ihrem Tod im Jahr 1970 weiter. Sie übereignete dem städtischen Kunstbesitz 1968 die gesammelten Kunstwerke ihres Mannes. Mit dieser Sammlung kommen 29 Arbeiten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zur Kunstsammlung der Stadt Solingen hinzu. Darin sind namhafte deutsche Künstler vertreten: beispielsweise Hans Bartels, Lovis Corinth, Anselm Feuerbach, Wilhelm Leibl, Franz von Stuck, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Fritz von Uhde und Heinrich von Zügel.

[ 25 Objekte ]

Trübner, Wilhelm "Liegender weiblicher Akt"

Das Gemälde "Liegender weiblicher Akt" zeigt einen weiblichen Akt auf einem drapierten weißen Fell. Die junge Frau lehnt sich mit dem Rücken dem Betrachter entgegen, sodass dieser hauptsächlich ihren unbekleideten rückansichtigen Körper sehen kann. Die Frau hat ihre langen weißen Arme in die Luft erhoben, ihre Handflächen zeigen zu ihrem Gesicht, die Finger sind leicht gekrümmt. Insgesamt wirkt der Körper stark gedreht, was an dem Rücken zu erkennen ist, der sich von der geraden Haltung des Unterkörpers leicht spiralförmig wegzudrehen scheint. Von dem Gesicht und somit auch der Mimik der Dame ist nicht viel zu sehen, der Blick des Betrachters fällt auf die geröteten Wangen und die geschlossenen Augenlider. Besonders nimmt er aber das glänzende goldene Haar wahr, welches im Nacken hochgesteckt ist und was das wenige Licht im Gemälde auffängt. Ihre Gestalt erstreckt sich von rechts unten nach links oben in das Bild, sodass ihre Darstellung formatfüllend wirkt. Dieser Eindruck wird durch die dunkle Umgebung des unbeleuchteten Raumes verstärkt, in dem lediglich das cremeweiße , schwere Fell mit dem hellen Inkarnat des Körpers kongruiert. Im linken unteren Bildfeld ist zudem der Ansatz eines dunkelroten Teppichs zu erkennen, welcher den Boden bedeckt.

Deiker, Carl Friedrich "Wildschweine"

Die Landschaftsmalerei "Wildschweine" von Carl Friedrich Deiker veranschaulicht einen winterlichen Natureindruck im Wald. Im Vordergrund des Werkes verlaufen zwei diagonal abfallende Anhöhen durch den Bildraum, die von Bäumen und Sträuchern durchbrochen werden. Im Mittelgrund erhebt sich hinter den Hügeln ein im linken Bildrand positionierter Wald, der sich zu einer Baumgruppe zusammenfügt und bis zum Horizont reicht. Die sich perspektivisch verkleinerten Bäume werden von Sonnenlicht durchdrungen. Ob es sich hierbei um den Sonnenaufgang oder Untergang handelt, ist nicht genau ersichtlich. Im Bildraum herrscht die Dämmerung. Diffuses Licht und graue Schatten dominieren den Vordergrund, sodass das von Schnee bedeckte Astwerk besonders zur Geltung kommt. Der Hintergrund bildet ein wolkenloser Himmel, der sich stufenweise aufhellt und durch den Einsatz von gemischten Gelbtönen eine ausdrucksvolle Stimmung erzeugt. Der Fokus des Bildes liegt auf den Wildschweinen, die sich im unteren rechten Bildraum lokalisieren lassen. Zwei Wildschweine scheinen wie in Bewegung erstarrt, während das dritte Wildschwein hinter den Artgenossen steht und in Richtung der Wälder zu blicken scheint. Trotz der düsteren Farbgestaltung besitzt das Werk eine beruhigende und idyllische Wirkung, erzeugt durch die Wildschweine, die von ihrem natürlichen Habitat umgeben sind und so entspannt wie auch friedlich wirken.

Schreuer, Wilhelm "Durchziehende Artillerie"

Das Gemälde "Durchziehende Artillerie" von Wilhelm Schreuer zeigt eine Ansammlung von berittenen Soldaten, die durch die Straße ziehen und von städtischen Gebäuden umgeben sind. Die Stadtansicht ist mittels der Zentralperspektive gegeben, die in Form eines sich weit öffnenden Weges gegeben ist, der in den Bildraum hineinreicht und sich hinter Gebäuden wie auch der Truppe verjüngt. Die Straße öffnet sich weit im Vordergrund, bis sie entlang der rechten Bildhälfte entlang des Gebäudes eine Kurve beschreibt und sich zwischen den dahinter liegenden Bauten verliert. Die auf den Pferden reitenden Soldaten strömen zwischen den Häusern herbei und reiten im Mittelgrund auf dem Weg. Ob es sich hier um eine Historienmalerei handelt, ist nicht weiter zu erkennen. Die Soldaten sind in ihre Uniformen gekleidet und scheinen auf Rappen aufzusitzen. Die Soldaten sind ebenfalls behelmt und scheinen bewaffnet zu sein. Das Bild ist in düstere und schmutzig gemischte Farben gehalten. Braun, Grau wie auch ein trübes Gelb lassen die Soldaten in ihren dunklen Uniformen und auf den schwarzen Pferden mit der städtischen Umgebung verschmelzen.

Heupel-Siegen, Ludwig Wilhelm "Arbeiterkopf"

Gegeben ist das Portrait eines Mannes als Kopfstück im Dreiviertelprofil vor einem schwarzen Hintergrund. Sein Blick deutet in den rechten Bildraum, wobei seine Lippen unbewegt aufeinander liegen und seine Augen wie mit schweren Lidern nicht gänzlich geöffnet sind. Sein langer, muskulöser Hals mit dem deutlich sichtbaren Adamsapfel lässt auf einen athletischen Körperbau schließen, die über dem relativ großen Ohr endenden Haare zeigen Geheimratsecken und sind brünett. Auch der dichter Schnauzer des Mannes hat die Farbe seines Haares. Vor dem schwarzen Untergrund leuchtet das Gesicht des Mannes umso mehr auf.

Best, Hans "Brustbild eines Bauern in wolkiger Landschaft"

Das von Johann "Hans" Best gemalte Genrebild "Brustbild eines Bauern in wolkiger Landschaft" zeigt eine Halbfigur im Dreiviertelprofil, die aufrecht stehend oder sitzend im Vordergrund platziert ist. Die mit dem Rücken zum linken Bildrand befindliche Person wendet ihren Blick dem linken Bildrand zu und neigt sich mit der linken Schulter der Bildmitte entgegen. Hierbei handelt es sich um einen Mann, dem Titel entnehmend einem Bauern, dessen Oberkörper vom unteren Bildrand abgeschnitten ist. Der seitlich dem rechten Bildraum zugeneigte Oberkörper ist in einem dunklen Mantel eingehüllt. Unter dem Mantel trägt die Person ein weißes Hemd, auszumachen an der weißen Kontur entlang des Halses. Das Gesicht besteht aus tiefen Schatten, sodass die rechte Gesichtshälfte nicht ausgearbeitet ist. Auf dem Haupt trägt der Mann einen dunkelbraunen Hut, wobei vereinzelt dunkle Haarsträhnen die Stirn umrahmen und aus dem Hut hervorlugen. Außerdem ist ein leichter Bartschatten entlang der Kinnpartie auszumachen. Hinter der Person bildet der Hintergrund eine von tiefen Wolken durchzogene Landschaft, die im Hell-Dunkel-Kontrast gestaltet ist und so eine ausdrucksstarke und leuchtende Atmosphäre erzeugt. Neben der bräunlichen Gesichtsfarbe enthält der hinter dem Rücken sich ausbreitende Himmel eine grau-grüne Färbung. Rechs vom Kopf lässt sich eine pflanzliche Struktur erkennen, die an Sträucher oder karge Bäume erinnert.

Corinth, Lovis "Liegender weiblicher Akt"

Gegeben ist der Akt einer erwachsenen Frau im Liegen. Ihre Darstellung ist konform mit dem stark verlängerten Querformat des Gemäldes. Die Nackte liegt seitlich auf einer weißen Unterlage, wahrscheinlich einem breiten Bett. Ihr Körper ist dem Betrachter zugewendet, sie hat ihren Kopf auf ihren linken Arm gelegt, der andere Arm liegt vor ihr in Bauchhöhe auf dem Bett. Ihre Knie hat sie leicht an den Körper gezogen, während ihre Füße überkreuzt sind. Der Hintergrund wurde wahrscheinlich mit einem gelben Tuch verhängt. Ihr Blick ist klar und entspannt, das offene brünette Haar fällt in Wellen bis zum Kinn.

Feuerbach, Anselm "Selbstbildnis"

Sein Selbstbildnis zeigt Anselm Feuerbach im Halbprofil als Schulterstück. Aus dem sehr dunklen, blau-schwarzen Hintergrund tritt der Künstler als junger Mann ins Licht. Er hat den Kopf in Richtung des linken Bildteils gedreht, wobei dieser zugleich etwas schräg gehalten wird. Das Licht erhellt fast nur den linken Teil des Körpers, besonders die Stirn und den weißen Matrosenkragen. Er trägt einen Spitzbart sowie einen Kinnbart, seine Augen liegen im Dunkeln, jedoch erkennt man einen durchaus traurigen, nachdenklichen Gesichtsausdruck. Der links Kragen ist der hellste Punkt des Bildes. Alle anderen Lichtreflektionen sind dagegen deutlich dunkler.

Hermanns, Heinrich "Gehöft"

Dargestellt ist ein Gehöft an einem kleinen Teich liegend. Mehre Bäume rahmen die zwei Bauwerke ein, es liegt viel Laub auf dem Boden, möglicherweise handelt es sich um eine herbstliche Szenerie. Im Mittelpunkt des Bildes befinden sich ein paar Hühner, sowie ein Mann der nach Hause kommt und von einer Frau erwartet wird.

Bartels, Hans von "Nordische Landschaft"

Zu sehen ist eine belebte Landschaftsszene mit Figurenpersonal. Dabei richtet sich der Blick des Betrachters auf eine Küste im linken Bildteil mit Strand, an welchem vereinzelte schroffe Felsen herausragen. Es herrscht ein rauer Seegang, welcher an den an den Steinen zerschellenden Wellen zu erkennen ist. Auch der graue, bewölkte Himmel verdeutlicht die Wetterlage der Szenerie. Am Ufer sind arbeitende Menschen zu sehen, die gerade Fischernetze an Land zu ziehen im Begriff sind. Einige weitere Personen sind entlang des Strandes auszumachen, sie bewegen sich von der Küste fort in Richtung des Inlandes. Am auffälligsten ist hier eine PErsonengruppe im linken Bildvordergrund, die aus einer Frau im langen Kleid, einem Mann mit Hut und Arbeitsutensilien auf der Schulter sowie einem Hund besteht. An dem fliegenden Rock der Frau ist außerdem zu erkennen, dass es sehr windig sein muss.

Kaul, August "Reiter mit zwei Pferden"

Das Bild zeigt mittig einen Reiter, auf einem Fuchs sitzend, seitlich vor ihm einen Schimmel. Alle drei befinden sich auf einem Weg, offensichtlich von einer Baumkrone beschattet, vor einer Wiese mit hohem Gras mit dichten Bäumen.

Kröner, Christian "Röhrender Hirsch"

Auf einer Waldlichtung befindet sich ein röhrender Hirsch. Es ist Brunftzeit und er hat bereits eine Ricke (Rehkuh) angelockt.

Leibl, Wilhelm "Wilderer"

Die Kohlezeichnung "Wilderer" von Wilhelm Leibl entstand um etwa 1856. Es handelt sich um eine Portraitansicht als Halbfigur. Der Mann scheint zu stehen, dabei stützt er sich auf auf einem Gehstock oder einem Gewehrlauf ab. Er befindet sich zwar mittig im Bild, jedoch ist sein Körper ein kleines Stück nach rechts verschoben. Der Mann blickt aus dem Dreiviertelprofil zum Betrachter, dabei ist sein Gesichtsausdruck ernst, mit leicht herabgezogenem Mund. Seinem Berufsstand entsprechend trägt der Wilderer einen Hut mit seitlich angebrachter Fasanenfeder, welcher schräg auf dem Kopf sitzt. Er hat einen Schnauzbart, zudem ist sein Gesicht von tiefen Falten gefurcht. Am Körper trägt er eine Jacke mit langen Ärmeln und hohem Kragen, sein linker Arm liegt parallel zur Bildkante und ist auf einem Stab oder einer Waffe abgestützt. Die Zeichnung ist nicht koloriert worden, sondern schwarz-weiß.

Stuck, Franz von "Damenportrait (Frau Braun)"

Das kleinformatige Portrait zeigt eine junge Frau im Profil. Das Format lässt erkennen, dass es sich hierbei um ein Schulterstück handelt, da die Schultern wie auch der Ansatz des Oberarms vom Bildrand überschnitten werden. Die Frau steht im Zentrum des Vordergrundes und blickt jenseits des linken Bildrands. Durch ihre Blässe hebt sie sich vom dunklen, nicht weiter definierten Hintergrund ab. Es scheint, als sei die Person in elegante Kleidung gehüllt, da die Oberbekleidung, die entlang ihres Dekolletés wie auch der rechten Schulter verläuft, von wertvollem Stoff ist und überaus anmutig erscheint. Der überschnittene Oberkörper geht in einen langen Hals über, die Frau steht in gerader Haltung. Dies geht aus ihrer Kopfhaltung hervor. Das Gesicht ist dem Betrachter und der Betrachterin im Seitenprofil zugewandt, hierbei besitzt die Frau weiche, entspannte Züge und ein leichtes Doppelkinn. Die Nase verläuft im rechten Winkel, eine dunkle Augenbraue wölbt sich über das geöffnete Auge. Das Haar ist von brünetter Färbung und ist kunstvoll frisiert. Bänder halten das Haar in einem Knoten hoch, dabei fällt wellenförmiges Haar über ihre Schläfe und kurze Strähnen fallen in die Stirn. Das Gemälde scheint vom Jugendstil inspiriert worden zu sein, da das Gesicht die weichen, träumerischen Merkmale dieser Kunstrichtung der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts besitzt. Weiterhin lässt es sich dem naturalistischen Malstil zuordnen.

Thoma, Hans "Frau am Abend"

Dargestellt ist eine Frau in der Landschaft. Sie befindet sich auf einem Feldweg und blickt den Betrachter an. Der Himmel ist bereits leicht abgedunkelt, es ist Abendstimmung, im Hintergrund sind hinter Bäumen Häuser und ein Turm (Kirchturm?) zu erkennen.

Westfeld, Max "Stillleben mit Blumenkohl"

Dargestellt ist ein Blumenkohlkopf mit Blattwerk, der sich auf einem Tisch mit grauer Oberfläche in einem dunklen Raum befindet.

Unbekannte Schule des Peter Paul Rubens "Isabella von Bourbon"

Aus einer unbekannten Schule des Peter Paul Rubens stammend ist dieses Portrait der Isabella von Bourbon. Es handelt sich um ein klassisches Bruststück im Halbprofil vor einem nicht belebten Hintergrund. Die portraitierte Dame ist in einem Adelsgewand der Spätrenaissance bzw. des Barock gekleidet. Das schwarze, hochgeschlossene Kleid mit den stofflich betonten Schulterpartien sowie sichtbarem, üppigem Perlenschmuck endet in einer großen weißen Halskrause. Das kraus gelockte, brünette Haar der Dame ist am Hinterkopf zu einem Dutt gebunden, welcher in einem mit weißen Perlen besetzten Netz steckt. Auch an den Ohren ist Perlenschmuck zu sehen. Ihr Blick schaut zum Betrachter, während ihr Mund zu einem leichten Lächeln geformt ist. Ihre Figur ist vor einem hellorangenen Satinvorhang platziert, welcher so geöffnet wurde, dass viel Licht auf ihr Gesicht fällt. Diese Art der Personendarstellung fügt sich in das traditionelle Genre Portraitmalerei, wie es seit der Renaissance wichtig für die Kunstgeschichte ist. Bei dieser Adligen Abbildung wurde auf attributive Hinzufügungen verzichtet, die Figur ist ohne Beiwerk dar gegeben, weshalb sich der Betrachter besonders auf den Ausdruck der Augen konzentriert.

Münchener Schule "Mäher"

Gegeben ist ein hochformatiges Gemälde mit dem Titel "Mäher". Im Vordergrund des Bildes befindet sich eine hoch aufragende und beinahe formatausfüllende männliche Person, die in gebückter Position seiner Tätigkeit nach geht. In den Händen hält der Mann in schwungvoller Haltung eine Sense, die er über das Gras unter ihm gleiten lässt, um es mittels des Werkzeugs zu kürzen. Der Mäher ist in auffallend helle Kleidung gehüllt. Unter einer cremfarbenen Hose und einem weißen Hemd trägt die Person eine dunkelblaue Weste sowie einen gelben Strohhut. Durch die helle Farbwahl der Kleidung hebt sich die Gestalt von den dunkelgrünen Feldern ab, die den Mittelgrund des Werks bilden und sich zu abfallenden wie auch aufsteigenden Hügeln zusammensetzen. Graue Wolken hängen im Hintergrund über den Himmel und lassen so die helle Kleidung des Mannes erstrahlen. Das Gemälde erscheint besonders dynamisch, da der Mäher eine Bewegung ausführt und so in aktiver Form auftritt, betont wird dieser Eindruck durch die ausführende Sense und die Haltung der Hände.

Ruhrig, E. "Mann mit rotem Hut"

Das Portrait eines alten Mannes mit Bart und leuchtend rotem Hut auf dem Kopf. Das Portrait als Kopfstück im Halbprofil gestaltet. Der Mann blickt den Betrachter nicht an, er schaut in den rechten unteren Bildraum. Außer dem intensiven Rotton des Hutes und des hervortretendem Weiß des langen, dichten Bartes ist das Bild dunkel gehalten. Der Mann trägt schwarze Kleidung, während die unbelebte Fläche des Hintergrunds grün ist.

Wolff, Eugen "Junge mit Pferd"

Die Malerei "Junge mit Pferd" von Eugen Wreff stellt ein Portrait eines Menschen wie auch eines Tieres dar. Der Junge befindet sich im Dreiviertelprofil im rechten unteren Bildraum und ist vor das Pferd positioniert. Er trägt eine olivfarbene Kappe sowie einen gestreiften Pullover. In seiner linken Hand scheint er die Zügel des Pferdes zu greifen. Sein Gesicht besitzt weiche jungenhafte Züge und erscheint besonders sanft. Unter der Kopfbedeckung lässt sich hellblondes Haar erkennen. Das Pferd befindet sich ebenfalls im Dreiviertelprofil und wird wie sein Gefährte vom Bildrand überschnitten. Hals und Kopf neigen sich dem Jungen zu. Die Pferdeschnauze ist auf Höhe der Schultern des Jungens. Die rosa Nüstern gehen in eine weiße Blesse über, die sich entlang der Schnauze erstreckt und dunkelbraunem Fell weicht. Die Augen des Pferdes sind dunkel, die Ohren aufgestellt und scheinen zu horchen. Der Junge und das Pferd treten durch die porträtierte Nähe freundschaftlich auf und scheinen tief miteinander verbunden zu sein, wie es oft Reiter und Pferd sind. Hinter den Gestalten treten goldene Felder auf, die grauem Himmel weichen.

Corinth, Lovis "Sohn Thomas im Kürass"

Im Dreiviertelprofil porträtiert Lovis Corinth seinen Sohn Thomas im Kürass (Brustpanzer) mit Pickelhaube.

Liesegang, Helmut "Klosterhof"

Das Werk vermittelt einen Einblick in den gepflasterten Hof eines Klosters. Der von den Klosterbauten gesäumte Hof ist perspektivisch so angelegt, dass man einen räumlichen Eindruck vom Außenleben des Klosters erhält. Mit dem Rücken zum Betrachter befindet sich eine Nonne in der Nähe der gelben Tür des Gebäudes. Zwei weitere Nonnen scheinen einen Spaziergang entlang der grünen Rasenfläche zu machen, die vom linken Bildrand überschnitten wird. Bäume wachsen hoch empor und deren dicht belaubte Äste ragen in den oberen Abschnitt des Bildraums. Durch die Zentralperspektive scheint der Betrachter und die Betrachterin im Hof des Klosters zu stehen, dieser Eindruck wird durch die Diagonale unterstützt, auf der die Fassade des hellen Gebäudes im rechten Bildrand angelegt ist. Im unteren Bildrand ist eine Signatur des Künstlers gegeben.

Fauerholdt, Viggo "Zons / Fischerboote"

Die Ölmalerei "Zons / Fischerboote" zeigt eine Uferlandschaft. Hierbei handelt es sich um die Ortschaft Zons, die am linken Niederrheinufer liegt. Vor einem blauen Himmel mit gleisender Sonnenstrahlung befinden sich unterschiedlich große Fischerboote auf dem Wasser, die nahe an das Ufer grenzen. Das im Zentrum der Ölmalerei befindliche Fischerboot schwimmt auf den Wellen und weist eine dunkle Farbgebung auf. Auffällig ist hierbei die sich im Wind wiegende Flagge, die hoch oben am Mast angebracht ist und sich durch die rote Farbe abhebt. Im Wasser stehen perspektivisch sich verkleinerte Personen, die in Richtung Ufer waten. Die Malerei weist eine schmutzige Farbgebung auf, gemischte Brauntöne wechseln mit Grüntönen, die das Rheinwasser versinnbildlichen sollen. Im Kontrast dazu steht die in der rechten Bildecke erkennbare Sanddüne, die sich aufgrund ihrer Helligkeit von ihrer Umgebung abhebt. Während das Flussufer in Dunkelheit getaucht ist, spiegelt sich die Sonne in den Wellen und schafft Lichtreflexionen auf der Wasseroberfläche. Der Himmel ist in helles Licht getaucht, sodass die Sonne hinter den Wolkenbahnen aufzubrechen scheint und die Fischerboote in helles, gleisendes Licht taucht. Durch den Einsatz dieser ausgestalteten Lichtquelle erschafft der Künstler eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Ackermann, Otto "Winterlandschaft am Niederrhein"

Die Landschaftsmalerei eröffnet einen Einblick in eine Dünenlandschaft, die von einem winterlich graublauem Himmel eingerahmt wird. Gelbe in expressionistischer Formensprache gestaltete Dünen fügen sich aus schwungvollen Linien zu einer Dünenlandschaft zusammen, die von dunkelbraunen Sträuchern und Büschen gesäumt wird. Die einsame im linken Bildraum gelegenen Windmühle hebt sich vom grauen Winterhimmel ab und ist auf der horizontalen Linie angelegt. Über den Dünen fliegen Vögel hinab, einzig als dunkle Schemen zu erkennen. Gestalterisch überwiegen gemischte Grautöne, die ins Blaue übergehen. Dem gegenüber stehen helles Ocker sowie gemischtes Gelb.

Uhde, Fritz von "Die Verstoßung der Hagar"

Das Gemälde „Die Verstoßung von Hagar“ stammt vom sächsischen Maler Fritz von Uhde. Es erzählt in neuartiger Auslegung die biblische Geschichte der „Verstoßung der Hagar“. Im biblischen Narrativ ist Hagar als ägyptische Sklavin bekannt, die für das kinderlose Paar Abraham und Sara den Sohn Ismael austrägt. Jedoch verfällt Sara in Eifersucht und verbannt Mutter und Sohn in die Wüste. Das Gemälde hält den biblischen Moment der Verstoßung fest und zeigt Hagar und ihren Sohn Ismael, wie sie das Haus des Paares in bedrückter Haltung verlassen. Während Mutter und Kind den schwermütigen Weg der Verbannung auf sich nehmen, steht Abraham auf der Treppenstufe seines Heims und scheint zaghaft die Hände nach den Verbannten ausstrecken zu wollen. Im Schatten ihres Mannes lugt Sara aus der Türöffnung hervor und beobachtet in wachsamer Stellung das Ereignis. Die meisterhafte Komposition, bestehend aus Licht und Schatten, kreiert für die Betrachter*innen einen bewegenden Moment der Trostlosigkeit und Ohnmacht. Durch das ausdrucksstarke Licht, das von Innen auf die Verbannten fällt, tritt die neue Leseart der biblischen Geschichte zum Vorschein.

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